Nationalrat will mehr HPV-Impfungen
Der Nationalrat verlangt vom Bundesrat Massnahmen gegen durch Humane Papillomaviren (HPV) verursachte Krebserkrankungen. Er hat am Montag einer entsprechenden Motion zugestimmt.
Die grosse Kammer hiess den Vorstoss von Christian Lohr (Mitte/TG) mit 122 zu 60 Stimmen bei sechs Enthaltungen gut. Der Bundesrat war mit dem Auftrag einverstanden. Die Motion geht an den Ständerat.
Im Durchschnitt erkranke in der Schweiz mehr als eine Person pro Tag an HPV-bedingten Krebs, sagte Lohr. Alle drei Tage sterbe jemand daran. Die Durchimpfungsraten seien in der Schweiz gemessen an den Zielen unbefriedigend.
Thomas de Courten (SVP/BL) stellte sich gegen den Vorstoss. Er kritisierte das Ziel, HPV-bedingten Krebs zu «eliminieren», als unerreichbar. Zudem verwies er auf bereits bestehende Programme.
Humane Papillomaviren sind sexuell übertragbar. Es existiert eine Impfung dagegen. Nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit infizieren sich geschätzt 70 bis 80 Prozent der sexuell aktiven Frauen und Männer im Laufe ihres Lebens mit HPV. Die Erreger können Krebs oder Genitalwarzen verursachen. (sda)
