(sat) Der Entscheid des Bundesrates vom Freitag, Anlässe mit mehr als 1000 Personen per sofort zu verbieten, erfolgte laut Alain Berset «nicht über Nacht, sondern in enger Abstimmung mit den Kantonen und Experten». Und weitere Massnahmen, so betont der Gesundheitsminister im «SonntagsBlick»-Interview, behalte sich die Landesregierung explizit vor. Gehe es doch nicht zuletzt auch darum, Klarheit zu schaffen. Und zwar für die Bevölkerung und die Wirtschaft wie auch für die Kantone. «Wir wollen weitere Ansteckungen, so gut es geht, in Grenzen halten.»
Zur vergangenen Woche zeigt sich Alain Berset zwar überrascht, wie «rasant» sich die Situation entwickelt habe. Am Dienstag war der erste Patient mit dem neuartigen Corona-Virus im Tessin entdeckt worden, Ende Woche lag die Zahl der Infizierten bereits bei über einem Dutzend.
Nebst der Tatsache, dass auch in der Schweiz weiterhin mit direkten Ansteckungen gerechnet werden müsse, gibt dem Schweizer Gesundheitsminister jedoch zu denken, dass im nahen Ausland bereits Fälle gefunden wurden, bei denen die Infektionskette nicht mehr rekonstruiert werden kann. «Das wollen wir so lange wie möglich verhindern», so Berset. Darum beurteile der Bundesrat die Situation in Zusammenarbeit mit Behörden und Expert laufend und werde die Massnahmen flexibel anpassen.
«Wir wissen noch wenig über dieses neue Coronavirus. Wir lernen jeden Tag dazu», erklärt Alain Berset. Was heute gelte, sei morgen darum vielleicht schon veraltet. Denn, so wagt der Gesundheitsminister im Interview dennoch einen summarischen und allgemeinen Ausblick: «Die Spannbreite der möglichen Szenarien ist sehr gross und verlässliche Projektionen sind schwierig.» (bzbasel.ch)