Zu viel an der Sonne, Zigaretten, ungesunde Ernährung, zu viel von dem, zu wenig von jenem – wir alle kennen die Warnungen vor krebserregenden Stoffen. Gefühlt kann alles krebserregend sein und oft nehmen wir die Warnungen im Alltag nicht wirklich ernst.
Doch Tatsache ist, dass jedes Jahr Menschen an Krebs erkranken und im schlimmsten Fall sogar daran sterben. Krebs war 2023 die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Schweiz. Gemäss dem Bundesamt für Statistik starben im letzten Jahr rund 17'067 Menschen an Krebs, davon 7629 Frauen und 9438 Männer. Beide mit einem Durchschnittsalter von 75 Jahren.
Krebs ist aber nicht gleich Krebs. Es gibt über 300 bekannte Krebsarten. Wenige sind vererbbar und viele entstehen im Laufe des Lebens.
Krebs ist eine der häufigsten Ursachen für vorzeitige Sterblichkeit. 1 von 16 Personen wird in ihrem Leben infolge von Krebs hospitalisiert. Doch was genau ist Krebs eigentlich?
Die Krebsliga Schweiz definiert die Krankheit wie folgt:
Genauer erklärt: In jeder Zelle befinden sich Gene. Diese vermitteln den Zellen, ob sie wachsen, arbeiten oder sich teilen sollen. Manchmal läuft in einigen Zellen etwas schief und die Zellen beginnen zu wachsen und teilen sich unkontrolliert. Daraus können dann Knoten entstehen, welche auch Tumore genannt werden.
Es gibt gutartige und bösartige Tumoren. Der Unterschied liegt darin, dass gutartige Tumore an einer Stelle im Körper bleiben und sich nicht ausbreiten; anders ist es bei bösartigen. Die bösartigen Krebszellen können sich im Körper ausbreiten und überall Knoten bilden. Diese werden dann Metastasen genannt und können lebensbedrohlich sein.
In der Schweiz erkranken pro Jahr rund 46'500 Menschen neu an Krebs. Die häufigste Krebsart ist dabei Prostatakrebs: 7800 Männer erhalten pro Jahr im Schnitt diese Diagnose. Bei den Frauen ist Brustkrebs mit 6600 Erkrankungen die häufigste Krebserkrankung. Hinter diesen beiden geschlechterspezifischen Krebsarten folgen Lungenkrebs, Dickdarmkrebs und der schwarze Hautkrebs auf den weiteren Plätzen.
Nicht alle Krebsarten sind gleich tödlich. Unter den Krebserkrankungen war 2023 Lungenkrebs die häufigste Todesursache. Sie war für 26,1 Prozent der Krebstodesfälle bei Männern und 16,4 Prozent bei Frauen verantwortlich. An zweiter Stelle standen bei Männern Prostatakrebs (15,1 Prozent) und bei Frauen Brustkrebs (15,2 Prozent).
Grund für die hohe Sterblichkeit von Lungenkrebs sind die oft späte Diagnose, die komplexe Anatomie, die hohe Aggressivität und schnelle Metastasierung sowie die geringe Wirksamkeit von Standardtherapien in fortgeschrittenen Stadien. Nur 31 Prozent aller Betroffenen leben fünf Jahre nach der Diagnose noch.
Deutlich höher liegen die Sterberaten bei Prostatakrebs (Männer) und bei Brustkrebs (Frauen). 8 respektive 11 Prozent betragen diese fünf Jahre nach Diagnose. Am tödlichsten dagegen ist Bauchspeichelkrebs. 85 Prozent aller Betroffenen leben fünf Jahre nach der Diagnose nicht mehr. Grund hier sind ebenfalls die oft späte Diagnose, das aggressive Wachstum sowie die schwierige chirurgische Entfernung.
Der Jahresvergleich der Neuerkrankungen und Todesfälle von 1992 bis 2021 zeigt, dass die Zahl der Krebserkrankungen in den letzten Jahren leicht gestiegen ist. Im Vergleich zu 1992 bis 1996 starben von 2017 bis 2021 jährlich rund 1223 Menschen mehr an Krebs. Die Zahlen der Neuerkrankungen sind noch höher: So gab es von 2017 bis 2021 rund 17'220 mehr jährliche Neuerkrankungen als noch in den Jahren 1992 bis 1996.
Der Anstieg der Zahlen ist jedoch hauptsächlich auf das Bevölkerungswachstum und die zunehmende Anzahl älterer Personen zurückzuführen. Ende 2021 lebten in der Schweiz 8,71 Millionen Menschen, 1996 waren es 7,07 Millionen.
Im Jahr 2022 waren etwa 20 Millionen Menschen weltweit an Krebs erkrankt. Beinahe die Hälfte von ihnen, nämlich 9,7 Millionen, ist daran gestorben. Und die Prognosen sind düster: Gemäss einer Studie von Forschern der University of Queensland in Brisbane wird sich Krebs bis zum Jahr 2050 weltweit dramatisch ausbreiten. Die Zahl der Krebserkrankungen könnte um 77 Prozent auf 35,3 Millionen anwachsen und die der Krebstoten um fast 90 Prozent auf 18,5 Millionen steigen.
Besonders beunruhigend ist dabei die Erkenntnis, dass diese Zunahme nicht gleichmässig verteilt sein wird. Während wohlhabendere Länder mit einem moderaten Anstieg (etwa 42 Prozent bei Erkrankungen und 57 Prozent bei Todesfällen) rechnen müssen, könnten ärmere Regionen mit einer Verdreifachung sowohl der Krankheits- als auch der Todesfallzahlen konfrontiert werden.
Für das Jahr 2050 erwarten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Lungenkrebs als häufigste Krebserkrankung sowie Hauptursache für krebsbedingte Todesfälle – mit voraussichtlich etwa einem Fünftel aller krebsbedingten Todesfälle weltweit. Männer werden stärker betroffen sein: Es wird prognostiziert, dass die Krebsinzidenz bei Männern um rund 84 Prozent steigt – deutlich stärker als bei Frauen mit einem Anstieg von etwa 68 Prozent.
"Deutlich höher ist die Überlebensrate bei Prostata- oder Brustkrebs: .. acht bzw. elf Prozent betragen diese nach fünf Jahren. Bauchspeichelkrebs ist mit 15% tödlicher"
Acht und elf Prozent ist die Sterblichkeitsrate, nicht die Überlebensrate.
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