Schweiz
Gesundheit

Bund verstärkt Massnahmen gegen Antibiotika-Resistenzen

«Situation ist dramatisch» – Bund verstärkt Massnahmen gegen Antibiotika-Resistenzen

03.11.2025, 14:2503.11.2025, 14:26

Der Bund will Massnahmen gegen Antibiotikaresistenzen verstärken und Spitäler beim Aufbau entsprechender Programme unterstützen. Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), hat am Montag das Universitätsspital Basel (USB) besucht, das hierbei als Vorreiter gilt.

Antibiotika
Durch Multiresistente Keime verlieren Antibiotika teils ihre Wirkung. (Symbolbild)Bild: Shutterstock

«Die Situation ist dramatisch, es ist sicher etwas, das man ernst nehmen muss», sagte Lévy gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Multiresistente Keime und die Tatsache, dass nicht mehr jedes Antibiotikum für jede Infektion nützlich ist, gehören zu den grossen Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit».

Daher setzt das BAG auf «Antimicrobial Stewardship»-Programme, wie es bereits das USB ausübt. Dies umfasst unter anderem die Überwachung von Antiobiotikaeinsätzen und Resistenzen. Bisher hat nur die Hälfte der Schweizer Spitäler ein umfassendes Programm gegen diese Bedrohung implementiert.

Anne Levy, Direktorin des Bundesamts fuer Gesundheit, an einem Medienrundgang zum Thema Antibiotika-Resistenzen im Universitaetsspital Basel, in Basel, am Montag, 3. November 2025. Die Resistenz von B ...
Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit.Bild: keystone

Im Rahmen eines Aktionsplan und der laufenden Revision des Epidemiengesetzes will der Bund die Grundlagen zur Prävention und Bekämpfung von Resistenzen schaffen. Dabei werde auch die Veterinärmedizin und Landwirtschaft einbezogen, sagte Lévy.

In die Apotheke statt in den Mülleimer

Ziel sei, dass nicht zu viel Antiobiotika eingesetzt werde, sondern stets zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge, um die Bildung weitere Resistenzen zu verhindern. Wichtig sei auch die Bevölkerung zu informieren, übrig gebliebene Antibiotikamengen ja nicht in den Abfall zu werfen, sondern zurück zur Apotheke zu bringen.

«Wir spüren in den letzten Jahren eine Zunahme an multiresistenten Keimen», sagte Nina Khanna, Chefärztin für Infektiologie am USB. Daher sei eine Erfassung der Daten im Spital wichtig, um für Patientinnen und Patienten mit multiresistenten Keimen das passende Antibiotikum zu finden. Dabei könne das Spital bestimmte Antibiotika kombinieren und in seltenen Fällen auch auf Medikamente zurückgreifen, die noch nicht zugelassen sind. (sda)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Karl33
03.11.2025 15:49registriert April 2015
Ich würde mal vorschlagen, wir hören auf, Antibiotika in der industriellen Landwirtschaft einzusetzen. Das wäre mal ein erster Schritt.
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