Pflegenotstand in der Schweiz – Seniorenrat kritisiert Bundesrat scharf
Der Schweizerische Seniorenrat (SSR) fordert dringende Massnahmen zur Behebung des Pflegenotstands. Das Vertrauen insbesondere der älteren Bevölkerung in das Gesundheitswesen müsse wieder hergestellt werden. Sie leide am meisten unter dem Pflegenotstand.
Über ein Jahr nach der Annahme der Pflegeinitiative durch das Schweizer Volk gebe es keinerlei Anzeichen für konkrete Schritte, um den Pflegenotstand zu korrigieren, kritisiert der Seniorenrat in einer am Samstag veröffentlichen Resolution.
Ruhiggestellte Menschen
Während sich Bund und Kantone gegenseitig die Verantwortung zuschieben würden, bleibe der Bundesrat untätig. Pro Monat würden gleichzeitig mehr als 300 Pflegende ihren Beruf verlassen. Nicht besetzte Stellen und geschlossene Betten seien in den Spitälern an der Tagesordnung.
Die Versorgungskrise im Gesundheitswesen verschärfe sich laufend, eine gute Pflege sei auf Dauer nicht mehr sichergestellt. Bewohnerinnen und Bewohner in Alters- und Pflegeheimen würden mit zusätzlichen Medikamenten ruhiggestellt und wegen geschlossener Abteilungen in den Akutspitälern könnten dringende Operationen nicht durchgeführt werden. Dies führe zu gesundheitlichen Folgeschäden, das Sterberisiko nehme zu, kritisiert die Organisation.
(dsc/sda)
