Den Grünen werden Verluste vorausgesagt – Regula Rytz bleibt dennoch optimistisch.
bild: enrique munoz garcia
Der letze Wahlbarometer der SRG ist da und er sieht für die Grünen aus wie immer: schlecht. Woran liegt's? Co-Präsidentin Regula Rytz antwortet im Video auf 9 Thesen.
7,2 Prozent Wähleranteil würden den Grünen bleiben, hätte die Schweiz am 26. September gewählt. Das wäre ein Minus von 1,2 Prozent. Im letzten Wahlbarometer, den die SRG vor dem 18. Oktober veröffentlicht, sind die Grünen die grössten Verlierer.
Sämtliche Resultate der Wahlbarometer im Überblick: Alle Angaben in Prozenten.
Bild: watson
Und Co-Präsidentin Regula Rytz sagt den Journalisten, was sie immer sagt:
Regula Rytz
Tatsächlich hält Rytz wenig von den Wahlbarometern. «Vor vier Jahren lagen sie weit daneben», sagt sie. Kleine Parteien seien schwieriger einzuschätzen, weil die Stichprobe bei ihnen kleiner seien und kantonale Gegebenheiten eine grössere Rolle spielten:
Regula Rytz
Unsere 9 Thesen, warum der Wahlkampf der Grünen nicht einschlägt, hält Regula Rytz für falsch.
Der Wahlbarometer selber liefert Anhaltspunkte, warum die Aussichten der Grünen negativ sind. In der Umfrage hielten mit Abstand am meisten Wähler die Migrationsthemen für die wichtigsten. Auf die Frage, welche Partei am meisten zur Lösung der Probleme in diesem Bereich beitrage, nannte nur ein Prozent die Grünen.
Ähnlich sieht es bei den anderen wichtigen Themen aus – bei der AHV, der Arbeitslosigkeit, der Eurokrise und dem Gesundheitswesen. Im linken Lager wird fast nur die SP wahrgenommen. Anders sieht es bei der Umweltpolitik aus, wie vergangene Wahlbarometer gezeigt haben. Dort sagten zuletzt ganze 67 Prozent, die Grünen seien die Partei mit den höchsten Kompetenzen. Allein: Umwelt und Energie sind in den letzten Wochen aus den Top 5 der wichtigsten Themen gerutscht.
Welche Effekte haben die negativen Umfragewerte für die Grünen? Einerseits positive, sagt Regula Rytz: «Unsere Leute wissen, dass wir dranbleiben müssen. Das trägt zur Mobilisierung bei.» Andererseits sei es nicht förderlich, wenn man immer aus der Defensive heraus argumentieren müsse. «Solche Umfragen gestalten auch Realitäten», sagt Rytz. Im Extremfall könne dies zu einem Verlierer-Image führen, selbst dann, wenn man in den Kantonen Wahlen oder Abstimmungen gewinnt.