In der Bündner Gemeinde Felsberg hat am Donnerstagmorgen ein Felssturz eine Hausfassade beschädigt. Personen wurden nicht verletzt. Drei Häuser wurden vorsorglich evakuiert.
Der Felssturz ging kurz nach 08.00 Uhr nieder, wie beim Bündner Amt für Wald und Naturgefahren zu erfahren war. Das ganze Ausmass des Abgangs war am Donnerstagmorgen wegen Nebels noch nicht in allen Teilen ersichtlich. Mit einem Helikopterflug soll später die Situation besser beurteilt werden.
Die Steine, die vom Calanda-Massiv nieder gingen, landeten ausserhalb des Siedlungsgebietes, ausser jenem Splitterstein, welcher die Hausfassade beschädigte. Die Kantonspolizei Graubünden ist nicht involviert in den Vorfall, wie es dort auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess.
Die Gemeinde teilte am Donnerstagmittag mit, es seien vorsorglich drei Häuser evakuiert worden. Anwohnerinnen und Anwohner im Gebiet des Felssturzes wurden aufgefordert, sich nicht im Freien aufzuhalten. Der Gemeindeführungsstab wurde einberufen.
Das Gebiet wurde von der Feuerwehr grossräumig abgesperrt. Die Gemeinde lehne jede Haftung ab, sollten die Absperrungen missachtet werden, hiess es.
Zunächst konnte nicht beurteilt werden, ob eine Gefahr von weiteren Felsstürzen besteht. Bei Felsstürzen sei vor allem die Gefahr von Flugsteinen gross, schrieb die Gemeinde. Deshalb sei genügend Abstand vom Sturzgebiet einzuhalten.
Felsberg hatte über Jahrhunderte immer wieder gegen Naturkatastrophen zu kämpfen. Die Hochwasser des Rheins, Bergstürze und Feuersbrünste richteten oft grosse Schäden an.
Die Felsstürze vom Calanda, namentlich derjenige vom 3./4. September 1843, waren für die Gründung des Neudorfes ausschlaggebend. Unter grossem Krachen stürzten in jener Nacht hausgrosse Felsblöcke in die Tiefe und bedrohten das Dorf, ohne jedoch nennenswerten Schaden anzurichten. (aeg/sda)