Schweiz
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Jäger schiesst Wolf in Klosters ab

Jäger schiesst Wolf in Klosters ab

26.09.2022, 14:4423.01.2023, 13:46
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Ein Jäger hat während der laufenden Bündner Hochjagd auf Gemeindegebiet von Klosters einen Wolf abgeschossen. Der Abschuss erfolgte korrekt im vom Kanton vorgegebenen Gebiet. Beim totem Wolf handelt es sich um ein Weibchen.

Das letzte Stündlein schlug der Wölfin am Samstag, wie das kantonale Amt für Jagd und Fischerei am Montag mitteilte. Zum Abschuss kam es nach 14 Tagen mit wenigen Wolfsbeobachtungen im vorgesehenen Abschussgebiet.

Ein Praeparat vom ersten Wolf im Kanton Zuerich, am Freitag, 13. Mai 2022, im Zoologischen Museum der Universitaet Zuerich in Zuerich. Der erste Wolf im Kanton Zuerich nach der Ausrottung vor ueber hu ...
Dieser Wolf wurde 2014 in Schlieren von einem Zug überfahren, er steht nun im Zoologischen Museum der Universität Zürich.Bild: keystone

Der Abschuss gelang einem der 80 dazu berechtigten Jäger. Diese ortskundigen und speziell bezeichneten Jägerinnen und Jäger ergänzten die Wildhut bei der Wolfsjagd.

Das Zentrum für Fisch- und Wildtiergesundheit in Bern wird die erlegte Wölfin pathologisch untersuchen. Die genetische Untersuchung nimmt das spezialisierte Labor der Universität Lausanne vor. Im festgelegten Abschussgebiet gab es weitere Beobachtungen eines Wolfs. Die Wildhut überwacht die weitere Verhaltensentwicklung dieses Tiers mit grosser Aufmerksamkeit.

Die Bündner Kantonsregierung hatte am 1. September nach etlichen Nutztierrissen auf verschiedenen Alpen den Abschuss eines Wolfs verfügt. Das Amt für Jagd und Fischerei zeigte sich erfreut, dass die Jägerschaft diese Aufgabe erfüllte. Der Abschuss eines Wolfs sei sehr anspruchsvoll und zeitintensiv, schrieb es.

Versuchsweiser Einsatz mit gutem Resultat

Normalerweise ist in Graubünden für den Abschuss von Wölfen die Wildhut zuständig. Es ist das erste Mal seit etwa 20 Jahren, dass der Kanton dazu «versuchsweise» auch die Jägerschaft aufbot, wie Adrian Arquint, Leiter des Amtes für Jagd und Fischerei, auf Anfrage erklärte.

Die Jäger wurden nur während der dreiwöchigen regulären Hochjagd auf Hirsch, Reh und Gams aufgeboten. Sie sollten die Wildhut unterstützen, die gerade während der Hochjagd sehr stark mit der Jagdaufsicht absorbiert ist. Das Fazit dieses Einsatzes ist laut Arquint «sehr positiv». Die Jägerschaft habe ihre anspruchsvolle Aufgabe sehr verantwortungsvoll wahrgenommen.

«Der Abschuss war korrekt was die Zeit sowie das Gebiet anbelangt und die Wölfin war gleich tot», sagte der oberste Bündner Wildhüter gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Kommunikation untereinander habe funktioniert und bei der Kommunikation mit Medien und auf Social Media hätten sich die Jägerinnen und Jäger sehr diszipliniert verhalten.

Ob die Grünröcke wieder zum Einsatz kommen beim Abschuss eines schadenstiftenden Wolfs ist noch offen. Es sei noch zu früh, das zu entscheiden, erklärte Arquint. «Wobei klar ist, dass der Aufwand rund um den Wolf für die Wildhut sicher noch steigen wird», so der Amtsleiter. (sda)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wallis
26.09.2022 17:02registriert August 2014
Gewusst. in besagtem gebiet rechnen die Schafbauern mit 10 bis 20 % an Verlusten - nicht wegen dem Wolf - Abstürze und Krankheiten. Keine Relation zu den Rissen vom Wolf - oder?
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wallis
26.09.2022 17:01registriert August 2014
Dazu muss man nun folgende wissen. letztes Jahr wurden Schafe unbewacht auf die Alpen hinter Klosters auf der Alp gesömmert. Obwohl man wusste, dass es dort Wölfe gibt. Dies mit der Absicht den Wolf auf die Schafe richtiggehend zu konditionieren. Das ist eine Sch......
Jetzt sah sich der Kanton, natürlich sehr gerne, genötigt nach den Rissen in diesem Sommer den Wolf zum Abschuss freizugeben.
Bauernschläue sagt man dem. Von mir aus haben Schafe über der Waldgrenze in diesem Gebiegt nichts zu suchen.
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