Wer in der Schweiz eine neue Wohnung sucht, hat es immer schwerer. Zum vierten Mal in Folge ist die Leerwohnungsziffer gesunken. Neu beträgt sie noch 1,08 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstagmorgen mitteilte (Vorjahr: 1,15 Prozent). Das entspricht 51'974 Leerwohnungen, das sind 2791 weniger als noch 2023.
Die optimale Leerstandsquote liegt höher. Wüest Partner berechnete vergangenen Herbst, dass es 1,27 Prozent leere Wohnungen braucht, damit die Mietpreise im Verhältnis zum Einkommen stabil bleiben. Zuletzt so tief wie im laufenden Jahr lag die Leerwohnungsziffer im Jahr 2014, wie die nachfolgende umschaltbare Grafik zeigt.
Der erneute Rückgang leerer Wohnungen trifft fast alle Grossregionen. Die grösste Abnahme wurde laut BFS in der Nordwestschweiz registriert. Die Leerwohnungsziffer sank dort von 1,22 Prozent auf 1,06 Prozent.
In der Grossregion Zürich nahm die Leerstandsquote zu, allerdings auf sehr tiefem Niveau: 2024 standen per Stichtag 1. Juni 0,56 Prozent aller Wohnungen leer. Im Vorjahr waren es 0,53 Prozent.
Auch in den meisten Kantonen sank die Anzahl leerer Wohnungen noch einmal, und zwar in 18 der 26 Kantone. Am tiefsten ist die Leerwohnungsziffer im Kanton Zug: Nur gerade 0,39 Prozent aller Wohnungen stehen hier leer.
Am höchsten ist die Zahl im Kanton Jura mit 2,98 Prozent. Nur in den Kantonen Solothurn (2,37 Prozent) und Tessin (2,08 Prozent) liegt der Wert ebenfalls über 2 Prozent.
Auch auf Gemeindeebene lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. Gerade in Städten wie Zürich ist die Zahl leer stehender Wohnungen sehr klein. Per Stichtag 1. Juni wurden 169 leer stehende Wohnungen gemeldet, das entspricht gerade einmal 0,07 Prozent des Wohnungsbestandes. Im Vorjahr waren die Werte fast gleich (144 Wohnungen beziehungsweise 0,06 Prozent).
In einzelnen Gemeinden liegt die Leerwohnungsziffer gar bei 0. Allerdings ist hier etwas Vorsicht geboten. Nicht überall werden die Daten gleich erhoben (siehe Infobox).