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Uran aus Russland – ab Samstag lebt die Schweiz von importierter Energie

Uran aus Russland – ab Samstag lebt die Schweiz von importierter Energie

Ab Samstag wird hierzulande bis Ende Jahr nur noch importierte Energie verbraucht. Bis dahin nämlich reichen laut der Schweizerischen Energiestiftung die einheimischen Ressourcen zur Deckung des Energieverbrauchs. Die Importe verlagern sich dabei vom entfernteren Ausland vermehrt nach Europa.
16.04.2025, 06:00
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Die Energieversorgung der Schweiz ist stark von der Auslandsabhängigkeit geprägt, wie die Schweizerische Energiestiftung (SES) am Mittwoch zu dem von ihr errechneten «Energie-Unabhängigkeitstag» mitteilte. Über 70 Prozent der Energieträger werden eingeführt, wofür die Schweiz jährlich im Schnitt knapp acht Milliarden Franken ins Ausland überweist.

Ein Radlader verlaesst die Sicherheitszone um Notstrom Generatoren und Loeschmaterial von der Schweizer Armee in die Sicherheitszone des Atomkraftwerks Goesgen zu transportieren, waehrend der Gesamtno ...
Über 70 Prozent der Schweizer Energieträger werden eingeführt.Bild: keystone

Mit einem Energie-Eigenversorgungsgrad von 29,6 Prozent liegt die Schweiz im Vergleich mit den EU-Ländern im Mittelfeld. Spitzenreiter ist mit grossem Abstand Estland, das sich zu 98 Prozent selbst versorgt. Schlusslichter sind Belgien, Zypern und Malta mit zehn Prozent und weniger.

Die Schweiz verbesserte ihren Eigenversorgungsgrad gemäss der SES in den vergangenen 20 Jahren stetig von unter 20 auf rund 29 Prozent 2023. Gelungen ist das durch die abnehmende Nutzung fossiler Energieträger sowie die steigende Strom- und Wärmeproduktion aus erneuerbaren Quellen im Inland.

Uran aus Russland

Mit 87 Prozent stammte der grösste Teil der Energie- und Energieträgerimporte aus der EU. Dazu zählen der Grossteil der Öl- und Gaseinfuhren sowie die gesamten Importe von nuklearem Brennmaterial und Strom. Dabei dienen allerdings die EU-Länder ausser beim Strom lediglich als Zwischenstationen.

Die fossilen und nuklearen Energieträger stammen grösstenteils aus dem Nahen Osten, Vorderasien, der ehemaligen Sowjetunion, den USA und Grossbritannien. Die in den Schweizer Atomkraftwerken eingesetzten Brennstäbe bestehen gemäss SES nach wie vor zu einem grossen Teil aus russischem Uran. (sda)

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264 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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James McNew
16.04.2025 06:57registriert Februar 2014
Eigentlich absolut unverständlich, warum unsere Superfreiheitskämpfer uns in Energiefragen so abhängig vom Ausland halten wollen. Bis man merkt: Es geht ums Geld. Und das ist wichtiger, als Demokratie, Freiheit und Unabhängigkeit. 🤷🏻‍♂️
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Andi Weibel
16.04.2025 06:51registriert März 2018
Die Schweiz zahlt Russland jedes Jahr hunderte Millionen alleine für Uran. Jeder Franken, den wir für Uran oder Gas aus Russland schicken, wird in das russische Militär investiert. Solange wir Geld nach Russland schicken, ist es völlig absurd, wenn wir gleichzeitig aufrüsten.

Für unsere Sicherheit ist viel mehr getan, wenn wir endlich die Handbremse bei Solar- und Windenergie lösen wie wenn wir ein paar F-35 kaufen.
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Vitai Lampada
16.04.2025 06:54registriert Dezember 2022
Im Energiebereich haben wir es grundsätzlich mit einem Marktversagen zu tun. Fossil Energie inkl. Uran wird hoch subventioniert oder deckt seine externen Kosten nicht. Regenerative Energie wird vom Markt ausgeschlossen oder behindert. Monopol Streben ist in der DNA der meisten Akteure.
Wir brauchen einen Befreiungsschlag um uns viel stärker auf eine Versorgung mit regenerativer Energie auszurichten.
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