Vor einer Woche freute man sich in Verbier noch auf die britischen Touristen. Der Walliser Winterskiort ist bei den Britinnen und Briten ein beliebtes Ziel. Während den Wintermonaten logieren rund 21 Prozent der Touristen aus dem Vereinigten Königreich im Wallis, schreibt der «Tages-Anzeiger».
Jetzt macht ihnen eine mutierte Version des Coronavirus einen Strich durch die Rechnung. In Grossbritannien und in Südafrika wurde eine mutierte, hoch ansteckende Form des Coronavirus entdeckt.
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Noch am Sonntagabend wurden alle Flugverbindungen aus den beiden Ländern in die Schweiz gestrichen. Am Montag entschied der Bundesrat per Verordnung eine rückwirkende Quarantäne für zehn Tage. Das gilt für alle Personen, die ab dem 14. Dezember aus Südafrika oder England in die Schweiz einreisten.
Diese Massnahme betrifft über 10'000 Menschen, die alleine am letzten Wochenende gelandet sind. Rund 60 Flugverbindungen sind zwischen dem Flughafen Genf und Grossbritannien registriert worden, wie RTS berichtete.
Auch die britischen Gäste in Verbier sind von der Quarantäneregel nicht ausgenommen: «Auf sie wartet eine schlimme Überraschung, wenn sie heute vom Skifahren ins Hotel zurückkommen: Sie müssen ab sofort in Quarantäne», sagt Jean-Marc Sandoz, Mediensprecher der Gemeinde Bagnes, zu der der Wintersportort Verbier gehört.
Aktuell habe man in Verbier 26 Britinnen und Briten identifiziert, die nach Mitte Dezember eingereist sind, sagt Jean-Marc Sandoz. Seit Montagmittag ist er damit beschäftigt, die Hotels und Restaurants zu informieren. «Wir versuchen momentan, weitere Touristen aus Grossbritannien zu identifizieren. Aber das ist eine sehr komplizierte Aufgabe für Miet- oder Hotelunterkünfte», so Sandoz.
Bei anderen Unterkünften in Verbier war man von Anfang an vorsichtiger. So etwa das Bed and Breakfast von Yvonne Pormoni*. «Ich beherberge diesen Winter keine Touristen. Das Ansteckungsrisiko ist mir zu gross», so Pormoni.
Zusammen mit ihrem Mann führt sie eine Unterkunft mit Frühstück in ihrem Wohnhaus in Verbier. In den Jahren zuvor hat sie zwei Zimmer an Touristen vermietet, darunter auch einige aus Grossbritannien. «Auch jetzt hat es in Verbier viele Engländerinnen und Engländer, die hier Ferien machen», sagt Pormoni. Ihr als Bewohnerin sei damit nicht wohl. «Aber nicht nur wegen der mutierten Form des Coronavirus. Ich finde, man sollte einen Lockdown machen für mindestens zwei oder drei Wochen.»
Seit Mitte Dezember seien in Verbier keine britischen Touristen positiv getestet worden, sagt Sandoz. Eine Krisenzelle treffe sich jeden Morgen und berate sich über Massnahmen. Ob neben den britischen bald weitere Skitouristen in Quarantäne müssen, wird sich zeigen.
*Name durch Redaktion geändert.
English Breakfast und Continental Breakfast
Angetroffen wurde er in Verbier in einer Bar.
Verbier 🤑 = Ischgl 🤑 und wir alle werden darunter leiden. Noch ein paar Tote mehr die man hätte vermeiden können, aber Hauptsache die Kohle stimmt. Das ist so widerlich.