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Zukunft der Credit Suisse weiter ungewiss – der Stand am Sonntag

The logo of Swiss bank Credit Suisse is seen beside a Swiss flag on a building in Lucerne, Switzerland, on March 16, 2023. Credit Suisse, which was beset by problems long before the U.S. bank failures ...
Wie es mit der Credit Suisse weitergeht, ist unklar. Der Bundesrat hat eine Pressekonferenz für Sonntagabend angekündigt.Bild: keystone

Der Bankenkrimi spitzt sich am Sonntag weiter zu

19.03.2023, 13:2719.03.2023, 16:39
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Die Zukunft der CS ist am Sonntagmittag weiter ungewiss geblieben. Der Bundesrat soll sich angesichts einer möglichen Übernahme durch die UBS zu einer Sitzung getroffen haben. Derweil forderte der Bankpersonalverband eine Taskforce zur Sicherung der Arbeitsplätze.

In der Taskforce sollen Vertreter des Arbeitgebers, der Personalkommission sowie der Arbeitnehmenden-Verbände vertreten sein. Weitere involvierte Akteure – seien es andere Banken, SNB oder Bund – seien ebenfalls zur Teilnahme aufgefordert. «Es dürfen keine Fakten geschaffen werden, bevor die Sozialpartner involviert wurden», heisst es in einer Mitteilung des Verbandes vom Sonntag.

Geschlossene Rollläden in Bern

Die Credit Suisse beschäftigte in der Schweiz gemäss früheren Angaben per Ende 2022 rund 16'700 Angestellte, weltweit waren es 50'480. Im letzten Oktober hatte die Bank den Abbau weltweit von rund 9000 Stellen von damals rund 52'000 Stellen angekündigt. Demnach sollte die Bank Ende 2025 noch 43'000 Mitarbeitende haben, hiess es damals.

Derweil kursierten am Sonntag weitere Gerüchte. So hiess es etwa, die britischen Bankenaufsichtsbehörden hätte eine Übernahme der Credit Suisse durch die UBS offenbar bereits abgesegnet. Dies zumindest berichtet der britische Newssender Sky News (online). Die Bank of England habe ihren internationalen Kollegen und der UBS signalisiert, dass sie die Notfalltransaktion, die die beiden Bankengiganten am Sonntag ankündigen wollten, unterstützen werde, hiess es.

Von den Bundesbehörden war am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA keine Stellungnahme zu bekommen. Der Bundesrat soll sich aber gemäss Medienberichten im Bernerhof versammelt haben. Gemäss einem Fotografen der Agentur waren die Rollläden am Sitz des Eidgenössischen Finanzdepartements heruntergelassen. Vor die Linse getreten ist aber etwa Nationalbankpräsident Thomas Jordan beim Verlassen des Gebäudes.

UBS soll eine Milliarde geboten haben

Bei den Gesprächen soll es nach Medienangaben erneut um die Rettung der Credit Suisse gehen. Das Aktiengeschäft zwischen den beiden Banken soll noch am (heutigen) Sonntagabend unterzeichnet werden, und zwar zu einem Bruchteil des Schlusskurses der Credit Suisse-Aktien vom Freitag. Die Aktionäre würden damit praktisch leer ausgehen, wie vier mit der Sache vertraute Personen der «Financial Times» sagten.

Demnach habe die UBS offeriert, 25 Rappen je Aktie in eigenen Anteilen zu bezahlen. Am Freitag beendeten CS den Handel mit einem Kurs von rund 1.86 Franken. Zudem habe die UBS darauf bestanden, dass das Geschäft ungültig wird, sollten ihre Kreditausfallspreads, also die Absicherungen gegen einen Zahlungsausfall, um 100 Basispunkte oder mehr ansteigen. (sda)

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