Die Planung des zweiten Besuchs von US-Präsident Donald Trump am World Economic Forum (WEF) 2020 in Davos ist in vollem Gang. Das Weisse Haus hat seit Anfang Dezem- ber Hotel- und Fahrzeugbuchungen von über einer Million US-Dollar getätigt. Das geht aus einer Datenbank der US-Regierung hervor. Ort der Ausführung: Schweiz. Vermerk: «WEF20 – POTUS». Die Abkürzung steht für President of the United States.
In der Vertragsliste findet sich unter anderem ein Ausgabeposten von 413'854 US-Dollar für Hotelzimmer in Bad Ragaz, in denen wahrscheinlich Personenschützer des US-Präsidenten unterkommen werden.
Darauf deutet die Abkürzung «USSS» hin: «United States Secret Service». Ein Betrag in der Höhe von 30384 US-Dollar ist unter dem Vermerk «Pre Advance Vehicle Rentals» erfasst. Es dürfte sich um Fahrzeuge für Trumps Voraus-Team handeln.
Und das ist erst der Anfang: Am WEF 2018 vergaben die Amerikaner Aufträge im Umfang von über fünf Millionen Franken an Hotels, Fahrzeugvermieter, aber auch Caterer.
Die Spekulationen über einen erneuten Besuch von Donald Trump in Davos haben diesen Sommer begonnen. Eine offizielle Ankündigung ist in den nächsten Tagen und Wochen zu erwarten. Die US-Botschaft in Bern verweist bei allen Presseanfragen auf das Weisse Haus.
Sicher ist der Besuch erst, wenn die als «Air Force One» bekannte Präsidenten-Maschine in Zürich-Kloten landet. Das hat sich vergangenes Jahr gezeigt: Ganz Davos stellte sich auf Trumps Erscheinen ein, dann musste der Präsident aufgrund eines Budgetstreits mit den Demokraten absagen. Das derzeit laufende Amtsenthebungsverfahren gegen ihn könnte seinen Auftritt ein weiteres Mal durchkreuzen.
Sollte der Besuch stattfinden, dürfte der Bundesrat in Davos erneut versuchen, die Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit Washington einen Schritt weiterzubringen. Vielleicht ist es die letzte Chance in Trumps Amtszeit.
«Noch nie» habe es so viele «High-Level-Meetings» gegeben wie in diesem Jahr, sagt Martin Naville, Chef der schweizerisch-amerikanischen Handelskammer. Doch der Handelskonflikt zwischen den USA und China binde das Personal des amerikanischen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer seit Monaten. Der angekündigte Waffenstillstand mit Peking könnte den nötigen Spielraum für Verhandlungen schaffen, hofft Naville.
Grösste Hürde für ein Handelsabkommen sind und bleiben die Schweizer Bauern: Diese befürchten, dass der Bundesrat als Preis für tiefere Handelshemmnisse die Schutzzölle auf Agrarprodukten preisgeben will. Sie zu überzeugen, wird schwierig. Naville glaubt, als ehemaliger Weinbauer habe Wirtschaftsminister Guy Parmelin einen besseren Draht zur Landwirtschaft als Vorgänger Johann Schneider-Ammann, der für die Bauern «ein rotes Tuch» gewesen sei.
Entwarnung gibt der Handelskammer-Chef für die Pharmabranche: Die Spekulationen über mögliche Strafzölle der US-Regierung auf Schweizer Medikamenten hätten sich als falsch herausgestellt. «Das Gerücht stammte von einem ausländischen CEO, der bei einem Arbeitsmeeting mit Lighthizer gewisse Aussagen falsch interpretiert hat.» D
Der US-Handelsbeauftragte verfolge keine solchen Absichten. «Ein Szenario ist höchstens, dass die USA die Medikamentenpreise künftig stärker regulieren.» Ein Eklat zwischen Washington und Bern kurz vor dem WEF in Davos ist damit abgewendet.
2. ich bin entschieden gegen ein freihandelsabkommen, bei dem antibiotika verseuchtes fleisch und genmanipulierte agrarprodukte in unsere läden kommen. ich würde und hoffe dass auch alle konsumenten und händler hier diese produkte boykottieren!