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Schweizer Unis zeigen im internationalen Vergleich Leistungsabfall

Schweizer Unis zeigen im internationalen Vergleich Leistungsabfall

08.06.2022, 22:41
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Die Schweizer Universitäten fallen im internationalen Wettbewerb zurück. Auch die ETH Zürich verschlechtert sich im Ranking um einen Rang, bleibt aber auf Platz 9 die beste Universität in Kontinentaleuropa.

Fast alle Schweizer Hochschulen haben in der Rangliste für das Jahr 2023 an Terrain eingebüsst, wie das weltweit tätige Analyseunternehmen für den Hochschulsektor, QS Quacquarelli Symonds, am Mittwoch bekannt gab.

An der ETH Zürich werden Gelder und Ämter in den Departementen fair verteilt, sagte ein externer Bericht. (Archivbild)
Die ETH Zürich verliert im internationalen Ranking einen Rang.Bild: KEYSTONE

Ausnahmen sind die Universität Basel, welche sich als einzige Schweizer Uni verbessert hat - nämlich um zwei Plätze auf Rang 136 - und die Tessiner Università della Svizzera Italiana. Sie vermochte ihre Position gegenüber dem Vorjahr mit Rang 240 immerhin zu halten.

ETH Zürich in Europa führend

Die ETH Zürich, die zum fünfzehnten Mal die Rangliste der Schweizer Hochschulen anführt, geniesst den besten Ruf in Kontinentaleuropa. Auf Rang zwei folgt die ETH Lausanne, die Rang 16 (zuvor 14) belegt. Sie ist die forschungsstärkste Hochschule der Schweiz.

Die Universität Zürich ist die drittbeste Hochschule der Schweiz, obwohl sie im internationalen Ranking um 13 Plätze auf Rang 83 abgerutscht ist. Sie verfügt über das höchste Verhältnis von Lehrkräften zu Studierenden in der Schweiz.

Die meisten Schweizer Hochschulen haben sich verschlechtert. Am auffälligsten ist dies bei der Arbeitgeber-Reputation, bei der 9 von 10 Hochschulen um durchschnittlich 54 Ränge zurückgefallen sind.

Vier Schweizer Universitäten sind unter den Top 50 der Welt bei den Zitierungen pro Fakultät zu finden: die ETH Zürich, die Universität Bern, die Universität Basel sowie die Universität Lausanne. Alle Schweizer Hochschulen sind hier unter den besten 70 der Welt.

USA und England liegen vorn

Angeführt wird das internationale Ranking vom Massachussets Institute of Technology (MIT) gefolgt von der University of Cambridge und der Stanford-University. Die Liste der Top 10 wird von amerikanischen oder englischen Hochschulen dominiert. Einzig die ETH Zürich vermochte mit Rang 9 diese Phalanx zu durchbrechen.

In den internationalen Rankings zeigten Schweizer Universitäten mit umfassendem Angebot Anzeichen eines Leistungsabfalls, wird Ben Sowter, QS Senior Vice President, in der Mitteilung zitiert. In der Tat kämpfe die Schweiz damit, bei der akademischen Reputation mitzuhalten.

Das diesjährige QS World University Ranking ist mit dem Einbezug von 1418 Institutionen an 100 Standorten das grösste aller Zeiten. Die Ergebnisse berücksichtigen die Verteilung und Leistung von 16.4 Millionen akademischen Arbeiten, die zwischen 2016 und 2020 veröffentlicht worden sind. Sie berücksichtigen Expertenmeinungen von über 151'000 Lehrkräften und über 99'000 Arbeitgebern. (saw/sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ökonometriker
09.06.2022 06:27registriert Januar 2017
Mal abgesehen von der Tatsache, dass die statistische Methode dieser Rankings gelinde gesagt fragwürdig sind, gibt es an den CH-Hochschulen gerade im Forschungsbereich noch viel Luft nach oben.

Das fängt an bei den Arbeitsbedingungen (ein Einstieg in die Forschung ist für Schweizer im Vergleich zur Privatwirtschaft oft ein extrem schlechter Deal, daher ist der Ausländeranteil bei den Doktoranden immens). Dann ist die Qualitätskontrolle an den Fakultäten lausig, die Professoren können willkürlich machen was sie wollen und die Leistungstransparenz ist schlecht. Hier müsste noch viel passieren.
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Jep.
09.06.2022 07:08registriert Januar 2022
Die Angelsachsen sind bei diesen angelsächsischen Studien immer ganz vorne dabei. Wer hätte das gedacht?
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Swen Goldpreis
09.06.2022 01:50registriert April 2019
Interessant wäre es, ein Ranking auf der Ebene des ganzen Landes statt einzelner Hochschulen zu machen. Also die Rankings zusammenzählen und durch die Zahl der Unis teilen.

Vermutlich würde die Schweiz dann ziemlich weit oben stehen. Denn bei uns sind - soweit ich das überblicke - sämtliche Unis unter den Top 200. Gehören also zu den weltweit besten 10 Prozent. Während es in den USA ein paar wenige super gute Schulen gibt und jede Menge miese Unis.
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