Schweiz
International

RTS-Korrespondent wird nach Live-Übertragung aus Shanghai festgenommen

RTS-Korrespondent wird nach Live-Übertragung aus Shanghai kurzzeitig festgenommen

27.11.2022, 23:0028.11.2022, 00:04
Mehr «Schweiz»

Am Sonntag sind in Shanghai Hunderte junge Menschen auf die Strasse gezogen. Sie fordern den Rücktritt von Staatspräsident Xi Jinping – als Reaktion auf eine erneute Verschärfung der Coronavirus-Massnahmen.

Die angespannte Situation rückte zuletzt auch bei Schweizer Medien ins Zentrum. So etwa beim französischsprachigen Sender RTS, wo die Proteste in der abendlichen Tagesschau thematisiert wurden. Um die Situation vor Ort zu beschreiben, wurde kurz nach 19:30 Korrespondent Michael Peuker eingeblendet.

Dabei wurde gleich klar, dass etwas nicht normal ist. Noch als die Moderatorin im Studio sprach, war zu sehen, wie Peuker gestikulierte und mit Leuten auf seiner rechten Seite sprach. Und als ihm seine Kollegin dann das Wort übergab, erklärte Peuker, dass er wohl gleich von Einsatzkräften festgenommen werde:

«Die Spannung hier ist auf dem Höhepunkt. Ich bin gerade von drei Polizisten umgeben. Ich werde nachher auf den Polizeiposten mitgenommen.»

Nach der Übertragung musste Peuker dann tatsächlich auf den Polizeiposten. Wie RTS mitteilt, war seine Festnahme aber von kurzer Dauer – so wurde er kurz darauf wieder freigelassen. Die Ausrüstung des Kamerateams wurde aber dennoch zur Überprüfung beschlagnahmt.

RTS-Journalist wird in Shanghai festgenommen

Video: watson/rts

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen befindet sich China nach Meinung von Beobachtern in einer Sackgasse. Die Gesundheitskommission rechtfertigt sich damit, dass eine Öffnung viele Tote zur Folge hätte. Auch Ärzte warnen, dass das Gesundheitssystem hoffnungslos überlastet wäre, sollte sich das Virus frei verbreiten. Doch in der Bevölkerung wächst der Ärger. Für den schnellen Anstieg werden die neuen Omikron-Varianten verantwortlich gemacht, die sich leichter verbreiten. (dab)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sälüzäme
28.11.2022 01:56registriert März 2020
Ein weiteres totalitäres Regime welches sich langsam jedoch stetig sein eigenes Grab schaufelt.
Bis jetzt zum Glück noch ohne Krieg, wie lange noch?
Es wird langsam ungemütlich auf dieser Kugel, zuviele Egoisten und Narzisten wollen das man sie bedient und ihnen huldigt.
511
Melden
Zum Kommentar
avatar
Juliet Bravo
27.11.2022 23:51registriert November 2016
Mit richtigen Impfstoffen impfen und dann langsam aufmachen. Aber ich glaube langsam, dem Regime passt es ganz gut mit einem ewigen Lockdown, wo sie es gerade wollen.
257
Melden
Zum Kommentar
6
15 Milliarden für Armee und Ukraine: Mega-Deal im Bundeshaus schafft erste Hürde
Es ist ein Deal, wie man ihn in Bern kaum je gezimmert hat. Jetzt hat eine erste Kommission Ja gesagt dazu, das Armee-Budget schnell aufzustocken und zugleich den Wiederaufbau der Ukraine zu unterstützen. In einem Punkt ist dies sehr brisant.

Die Schuldenbremse ist ein helvetisches Heiligtum. Weil der Bund keine Defizitwirtschaft will, war es bislang nicht möglich, die Armee schnell aufzurüsten und der Ukraine Milliarden für den Wiederaufbau zukommen zu lassen. Finanzministerin Karin Keller-Sutter (FDP) pocht auf das Einhalten der Schuldenbremse. Zugleich, so hört man, möchte Verteidigungsministerin Viola Amherd (Mitte) mehr Flexibilität, um angesichts der neuen Bedrohungslage mehr Mittel fürs Militär freizumachen.

Zur Story