Deal ist durch: Die Post erwirbt deutschen Wald – und sucht nun einen Förster
Die Schweizerische Post kann vom Prinzen von Sachsen-Weimar-Eisenach den Wald kaufen. Der Freistatt Thüringen verzichtet definitiv auf sein Vorkaufsrecht. Dies hat die zuständige Forstministerin Susanna Karawanskij diese Woche an einer Medienveranstaltung erklärt. Es fehlten dazu die Voraussetzungen. Darunter zählte, dass der Kauf durch die öffentliche Hand «der Walderhaltung oder einer Verbesserung der Leistungen des Waldes für die Allgemeinheit dient». Die Kommunen hatten bereits verzichtet, «weil die erforderliche Beteiligung der Finanzämter nicht zu leisten gewesen sei». Oder im Klartext: weil dazu das Geld fehlte.
Die Zustimmung gilt jedoch gemäss der «Südthüringer Zeitung» nicht für die ganzen 2400 Hektaren, die von der Post gemäss mehreren gleichlautenden Quellen für über 60 Millionen Euro erworben hat. Da auch Agrarfläche zum Verkauf stünden, untersuche auch das Landesamt für Landwirtschaft und ländlicher Raum, ob die Handänderung genehmigt werden könne.
Gesucht: Ein Netzwerk über die ganze Wertschöpfungskette
Die Post hat sich vor den Parlamentariern noch zu erklären, vom Bund jedoch vorweg grünes Licht für seine Waldexpansion erhalten. Nun sucht der Staatsbetrieb per öffentlicher Ausschreibung in einem zweistufigen Verfahren einen Forstbetrieb. Als Referenzen ist ein breiter Leistungskatalog verlangt; er reicht vom Verwaltungsmanagement über Revierdienst bis zur Holzvermarktung und Entwicklungstätigkeit.
Dass es sich bei der ausgeschriebenen Arbeit auf den Zillbacher Forst bezieht, ist in den Unterlagen lediglich in einem Punkt erkennbar: Auf einer A4-Seite hat der Anbieter aufzuzeigen, dass er über ein «leistungsfähiges Netzwerk über die gesamte Wertschöpfungskette in der Region Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen verfügt». Der Verkäufer, der Prinz, könnte damit dienen. (aargauerzeitung.ch)