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COP29: Was der Schweizer Chefunterhändler zur Klimakonferenz sagt

Mukhtar Babayev, COP29 President, speaks during a closing plenary session at the COP29 U.N. Climate Summit, Sunday, Nov. 24, 2024, in Baku, Azerbaijan. (AP Photo/Rafiq Maqbool)
Mukhtar Babayev war Präsident der diesjährigen Klimakonferenz. Er wurde scharf kritisiert.Bild: keystone

Was der Schweizer Chefunterhändler zur Klimakonferenz sagt

Es war eine der enttäuschendsten Klimakonferenzen überhaupt. Felix Wertli, Schweizer Delegationsleiter, wirft dem Gastgeber Aserbaidschan zu wenig Leadership vor.
26.11.2024, 15:53
Stephanie Schnydrig / ch media
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Ob eine Einigung an der Klimakonferenz zustande kommt, war bis zuletzt sehr unsicher. Und nun ist mit dem Ergebnis niemand richtig zufrieden. Von einem Minimalkompromiss und von Entscheidungen mit der Handschrift der fossilen Lobby sprechen Beobachter. Alliance Sud, der Schweizer Zusammenschluss für Entwicklungspolitik, schreibt von «einer bitteren Enttäuschung».

Die ärmsten Länder haben besonders mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen.
Die ärmsten Länder haben besonders mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen bild: keystone

Die Schweiz in Baku (Aserbaidschan) vertreten hat wie schon im Vorjahr Felix Wertli. Ihm haben wir die Frage gestellt, woran es dieses Jahr so sehr harzte. Er sagt: «Gewisse Länder wie Saudi-Arabien haben stark gebremst. Und der Gastgeber Aserbaidschan hat zu wenig Leadership bewiesen.» Gerade beim Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas: «Es fehlt eine Bestätigung für die Abkehr von Fossilen, und vor allem zu den Massnahmen, wie die Umsetzung gestärkt werden kann.»

US-Wahlen beeinflussten Verhandlungen

Positiv zu werten ist, dass die Vertragsstaaten ihr Finanzierungsziel, um die Länder des globalen Südens im Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen, verdreifachten. Künftig sollen 300 Milliarden US-Dollar in die ärmeren Länder fliessen, zuvor waren es lediglich 100 Milliarden US-Dollar. «Tatsächlich müssten pro Jahr 1,3 Billionen Dollar in Entwicklungsländer investiert werden, damit diese ihre Klimaschutzpläne umsetzen können», so Wertli.

Felix Wertli, Leiter der Schweizer Delegation.
Felix Wertli, Leiter der Schweizer Delegation.Bild: zvg

So versteht er die Sicht der ärmsten Länder, die enttäuscht sind vom Ergebnis. Aber: «Wir müssen realistisch bleiben», sagt der Umweltbotschafter. Es sei niemandem geholfen, einen «Fantasiebetrag» ins Abschlussdokument zu schreiben, der dann letztlich doch nie fliessen würde. «Die 300 Milliarden Dollar sind ambitioniert, aber möglich.» Beobachter kritisieren allerdings, dass das Geld zu spät kommen wird. Denn erst ab 2035 muss die gesamte Summe zur Verfügung stehen.

Eine Rolle beim Festsetzen des Betrags spielte gemäss Wertli auch, dass die USA möglicherweise ab nächstem Jahr wieder aus dem Pariser Klimaabkommen austreten werden. Das hatte der designierte Präsident Donald Trump bereits in seiner ersten Amtszeit getan und nun wieder angekündigt. «Dieses Wissen hatten wir in den Verhandlungen natürlich im Hinterkopf. Ohne die USA wird ein grosser Geldgeber fehlen», so Wertli.

Er glaubt daran, dass das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen sei. Doch dafür müssten die Länder bei ihren nationalen Klimaschutzplänen, die sie bis 2025 einreichen müssten, nachbessern. Er hofft, dass sich an der Klimakonferenz im nächsten Jahr, die in Brasilien stattfinden wird, wieder positivere Dynamiken mit gemeinsamen Visionen ergeben werden. (aargauerzeitung.ch)

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