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Westeuropa verzeichnet deutlich mehr Asylanträge in 2022

The British flag, left, flies at half mast in front of the Council of Europe, following Britain's Queen Elizabeth II's death on Thursday at the age of 96, in Strasbourg, eastern France, Frid ...
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 kamen deutlich mehr Asylsuchende in die EU – und auch in die Schweiz.Bild: keystone

EU und die Schweiz verzeichnen deutlich mehr Asylanträge in erster Jahreshälfte 2022

09.09.2022, 11:5209.09.2022, 11:52

Die Zahl der Asylanträge in den EU-Staaten zusammen mit Norwegen und der Schweiz in der ersten Jahreshälfte 2022 deutlich gestiegen. In den ersten sechs Monaten gingen bei den Behörden rund 406'000 Asylgesuche ein, wie die EU-Asylagentur EUAA am Freitag in Valletta auf Malta mitteilte.

Im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres sei das ein Anstieg um 68 Prozent. Im Juni zählten die EU-Länder laut vorläufigen Zahlen mit ungefähr 73'100 Anträgen auf einen Monat gesehen fast so viele Gesuche wie zum Höchststand während der Flüchtlingskrise zwischen 2015 und 2016. Die meisten davon kamen von Menschen aus Afghanistan (9100), Syrien (8900) und Venezuela (4800).

Die Zahl der ukrainischen Antragssteller lag der EUAA zufolge im Juni bei circa 1200, wobei die Behörde darauf hinwies, dass für die Menschen aus dem Kriegsland ein anderer Status gelte. Zwischen dem 24. Februar und dem 4. September registrierten sich mehr als 4.2 Millionen Menschen, vorwiegend mit ukrainischer Staatsbürgerschaft, für den temporären Schutz in der EU. Damit können Geflüchtete aus dem von Russland angegriffenen Land ein aufwendiges Asylverfahren umgehen und haben für einen bestimmten Zeitraum Zugang zu Bildung und Hilfe in den EU-Staaten.

Die Zahl der Anträge auf Asyl und temporären Schutz zusammengerechnet liegt laut EUAA in diesem Jahr bislang auf einem historischen Rekordniveau. Mit Blick auf die Anerkennung der beiden Status gaben die EU-Behörden im Juni den Gesuchen von Syrern und Ukrainern fast immer statt (je 96 Prozent). Insgesamt wurden mit 44 Prozent weniger als die Hälfte aller Anträge bewilligt. (sda/dpa)

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