Schweiz
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32 statt 31 Prozent? Verwirrung um die Trump-Zölle für die Schweiz

Trump zeigt verschiedene Werte für Zölle für die Schweiz – jetzt ist klar, welcher stimmt

Die Ankündigung, dass Schweizer Produkte in den USA mit einem Strafzoll von 31 Prozent belegt werden, sorgte in der Schweiz für Erstaunen. Tatsächlich ist diese aber noch höher.
03.04.2025, 15:0803.04.2025, 15:08
Lena Schibli
Lena Schibli
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Die Zölle von Donald Trump sorgen am Donnerstag weiter für Diskussionsstoff – und für Verwirrung. Grund dafür sind widersprüchliche Informationen, mit welchen die US-Regierung bei der Bekanntgabe der Zölle arbeitete.

President Donald Trump speaks during an event to announce new tariffs in the Rose Garden at the White House, Wednesday, April 2, 2025, in Washington, as Commerce Secretary Howard Lutnick listens. (AP  ...
Donald Trump mit seiner Tafel.Bild: keystone

Als Trump am Mittwoch seine Massnahmen präsentierte, tat er dies mit einer grossen Tafel, auf welcher sämtliche Länder aufgelistet waren, die betroffen sind. Für jedes dieser Länder listete die US-Regierung die (angebliche) Höhe der Zölle auf US-Importe sowie die neuen Zölle, welche von Trump angeordnet wurden. So hiess es bei Schweizer Produkten etwa, es gäbe neu Zölle von 31 Prozent.

Hier wird die Schweiz mit 31 Prozent aufgelistet.
Hier wird die Schweiz mit 31 Prozent aufgelistet.screenshot: x

Mittlerweile gibt es aber Zweifel, ob die Zahlen auf Trumps ominöser Tafel überhaupt korrekt sind. Grund dafür ist ein Dokument, welches das Weisse Haus in einer Executive Order veröffentlichte. Auf diesem sind die Zölle ebenfalls aufgelistet – aber teils mit anderen Zahlen. So ist etwa bei der Schweiz plötzlich von 32 Prozent die Rede.

Das Weisse Haus listet die Schweiz mit 32 Prozent.
Das Weisse Haus listet die Schweiz mit 32 Prozent.screenshot: whitehouse.gov

Auffällig ist dabei, dass es bei zahlreichen Ländern ähnliche Unterschiede gibt. So sind bei Indien etwa 27 Prozent statt 26 Prozent aufgelistet, bei Südkorea 26 Prozent statt 25 Prozent. Weiter fällt auf, dass die Liste des Weissen Hauses um einiges kürzer ist als Trumps Tafel: So fehlen einige Kleinstaaten und Überseegebiete – etwa Saint-Pierre und Miquelon, das gemäss Trumps Tafel mit knackigen Zöllen in der Höhe von 50 Prozent rechnen muss.

Donald Trump erweitert seinen Handelskrieg

Video: watson/hanna dedial

Woher diese Diskrepanz kommt, ist offen. Auch beim Bund war die Situation nicht klar. «Der Bundesrat äussert sich zu diesem Thema derzeit nicht», heisst es auf Anfrage. Die Situation werde analysiert. Mehr Informationen gab es am Donnerstagnachmittag dafür aus den USA: Ein Sprecher bestätigte gegenüber CH Media, dass die Zölle auf Schweizer Produkte bei 32 Prozent liegen. Entscheidend sei, sagte der Sprecher, was im präsidialen Dekret stehe, das Trump nach seiner langen Rede am Mittwoch unterschrieben hatte.

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158 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maruhu
03.04.2025 11:24registriert Januar 2021
So ihr lieben SVP-Trump Verehrer (BR Rösti/Blocher/Matter/Grütter)und viele mehr...Was jetzt ?
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2r_music
03.04.2025 11:35registriert April 2020
Die Trump und Vance Bundesräte sollten zurücktreten!
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Tatwort
03.04.2025 11:39registriert Mai 2015
KKS und Rösti sollen doch jetzt mal ihre Schatullen öffnen und die Zölle übernehmen. Oder bei ihrem Freund Putin nachfragen, ob er ihnen unter die Arme greift.
Und da wären doch noch Köppel und Konsorten...
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