Missbrauchsvorwürfe in der katholischen Kirche, Forderungen von eritreischen Oppositionellen und gefälschte Zertifikate von Hygienemasken: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:
Der ehemalige Generalvikar Nicolas Betticher hat schwere Vorwürfe gegen sechs Schweizer Bischöfe und drei Priester erhoben. Sie sollen Missbrauch vertuscht haben, wie der «SonntagsBlick» schrieb. Ein Bischof soll einen Jugendlichen sexuell belästigt haben. Betticher warf zudem drei Priestern vor, Jugendliche sexuell belästigt zu haben. Bei der Staatsanwaltschaft gingen laut «SonntagsBlick» vier Anzeigen ein. Der Vatikan habe den Bischof von Chur, Joseph Bonnemain, mit einer Voruntersuchung beauftragt. Unklar sei, ob die Taten bereits verjährt sind. «Wer andere Menschen verletzt und schwer geschädigt hat, der hat kein Recht mehr, in der Kirche zu arbeiten», sagte Bonnemain.
Eritreische Regimegegner haben bei einem Treffen in der Innerschweiz die Überwachung ihrer Landsleute in der Schweiz gefordert. Schweizer Sicherheitsbehörden sollen die politischen Aktivitäten innerhalb der eritreischen Gemeinschaft überwachen, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Ein entsprechendes Forderungspapier wollen die Oppositionellen den Behörden überreichen. Sie forderten zudem die Schliessung der eritreischen Botschaft in Genf. Daten von Verfechtern des Regimes wollen die Oppositionellen dem Bund und der Polizei übergeben, wie ein Aktivist der Zeitung sagte. Anders klang es bei einem Regime-Befürworter, den die Zeitung besuchte: Eritrea sei nicht so schlecht, wie es dargestellt werde.
Entgegen verschiedenen Medienberichten ist der eritreische Botschafter Adem Osman nicht untergetaucht. «Ich bin weiterhin auf der Botschaft tätig», sagte Osman der «NZZ am Sonntag» in Genf. Für Osman gehe alles seinen üblichen Gang. Osman ist laut der Zeitung ein international bekanntes Aushängeschild des eritreischen Regimes. Das Regime sei für seine Intransparenz bekannt. Daher rührten die immer wieder aufkommenden Spekulationen, sagte Politologin Mirjam van Reisen der Zeitung. Das Regime setzte bewusst auf eine Strategie der Desinformation, sagte sie.
Das Unternehmen Emix soll acht Millionen minderwertige Hygienemasken während der Coronapandemie an die Armee geliefert haben. Manche Zertifikate der Hersteller seien zudem mutmasslich gefälscht, schrieb die «SonntagsZeitung». Das Labor Spiez hatte die Masken demnach getestet und ihnen eine «schlechte Leistung» attestiert. Der Hersteller Sword bestritt laut der Zeitung, dass die Masken aus seiner Fabrik stammen. Tatsächlich stellte ein unabhängiges Gutachten Unregelmässigkeiten der beigelegten Herstellerzertifikate fest, wie die Zeitung weiter schrieb. Emix bestritt die Vorwürfe. Das Unternehmen verwies auf eine Einstellungsverfügung der Bundesanwaltschaft von März. Die Ermittlungen fokussierten sich laut der «SonntagsZeitung» aber auf FFP2-Masken.
Das Sozialwerk Caritas hat eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage in seinen Läden verzeichnet. Monatlich registrierte Caritas zuletzt 90'000 Einkäufe, wie «SonntagsBlick» schrieb. Das entspreche zwölf Prozent mehr als im Rekordjahr 2022. Auch Schuldenberatungen und Einzelfallhilfen hätten zugenommen. Es dauert laut Caritas heute länger, bis sich Betroffene finanziell erholen. Denn auf die Coronapandemie folgte die Teuerung. Es sei unvermeidlich, dass in der aktuellen Situation besonders Familien unter die Armutsgrenze rutschen würden, hiess es von Caritas.
Die Stiftung Konsumentenschutz hat Kantonalbanken der Abzocke bezichtigt. Es sei «unfair», wenn die Banken «absurd hohe Gewinne» erwirtschafteten und gleichzeitig Gebühren nicht streichen oder Zinsen erhöhen würden, sagte Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung, der «SonntagsZeitung». Auch das Gewerbe forderte mehr Verständnis, wie Fabio Regazzi, Präsident des Gewerbeverbands und Mitte-Nationalrat sagte. Es sei zu prüfen, ob die Banken ihre Margen reduzieren könnten. Grünen-Präsident Balthasar Glättli forderte eine Übergewinnsteuer. Der Verband der Kantonalbanken nannte die Zinse «marktgerecht». Diverse Banken hätten ihre Konditionen angepasst.
Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat sich zu Verhandlungen entgegen der Zauberformel im Bundesrat bereit erklärt. Grünen-Präsident Balthasar Glättli müsste dazu aber zusichern, dass er den durch Alain Berset frei gewordenen Sitz der SP angreifen wird, sagte Pfister zu «Le Matin Dimanche» und tönte es in der «NZZ am Sonntag» an. Die Zauberformel muss laut Pfister neu definiert werden. Die Situation sei vergleichbar mit 2003, sagte er. Mit der SVP gebe es eine Partei, die aufgrund ihrer Wählerstärke Anspruch auf zwei Sitze habe, sagte er der Westschweizer Zeitung. Für ihn sei klar, dass die FDP und SP im Bundesrat übervertreten ist, sagte Pfister der «NZZ am Sonntag». Die Frage sei, an wen sie einen Sitz abtreten müssten.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat mögliche Zukäufe in seiner Strategie einkalkuliert. «Wir können uns auch eine grössere Akquisition vorstellen», sagte Roche-Chef Thomas Schinecker im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Zu Zahlen wolle er aber nicht spekulieren. Verbesserungspotenzial erkannte er in der Qualität der Forschungsprojekte. Bei innovativen Molekülen habe der Pharmakonzern einen Spitzenplatz. «Zugegebenermassen haben wir auch eine Reihe an Projekten, bei denen wir nur im Mittelfeld liegen», sagte er. Eine Reorganisation sieht er nicht vor. «So ein Schritt würde zu einer Verunsicherung der Mitarbeitenden führen und die Organisation auf Jahre hinaus lähmen.»
Der Branchenverband Swissmem hat seinen Direktor Stefan Brupbacher mit 80'000 Franken im Wahlkampf unterstützt. Es ist die grösste bisher bekannte Spende im Kampf um einen Nationalratssitz, wie «SonntagsBlick» schrieb. Der Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro-, und Metallindustrie überwies Brupbacher 50'000 Franken. Mitarbeitende der Geschäftsstelle unterstützen ihren Direktor zusätzlich. Der Wert ihrer Arbeit sei 30'000 Franken. Der Unterstützung ging ein einstimmiger Vorstandsbeschluss des Verbandes voraus. Mit insgesamt über 240'00 Franken reiht sich der Zürcher FDP-Politiker laut «SonntagsBlick» an zweiter Stelle der höchsten Wahlkampfbudgets ein. Bisher wies nur der Zürcher FDP-Kandidat Andri Silberschmidt mehr aus.
Nach einem Vergleich unter Arbeitskollegen haben Hausärztinnen und Hausärzte die Anzahl von Vitamin-D-Tests um rund einen Fünftel gesenkt. Vitamin-D-Tests seien das Paradebeispiel der medizinischen Überversorgung, sagte Gesundheitsökonom und Studienautor Tobias Müller der «SonntagsZeitung». Er und sein Team der Universität und Fachhochschule Bern hatten 2020 Ärztinnen und Ärzten in einem Brief aufgezeigt, wie oft ihre Arbeitskolleginnen und -Kollegen die Tests verwendeten. Würde man den Brief der gesamten Ärzteschaft schicken, liesse sich laut Müller jährlich ein Millionenbetrag sparen. Ein Test koste 52 Franken. Von den einstigen Heilversprechen des Vitamins D sei nicht viel übriggeblieben, schrieb auch die «NZZ am Sonntag» in einem von der Berner Studie unabhängigem Artikel. (sda)
Und was rät unser Bundesrat diesen Menschen, siehe gestriges Interview?
Eigenverantwortung und geht mit dem Nachbarn gemeinsam Einkaufen, so könnt ihr Benzinkosten sparen …
Das schlimme an dieser Situation ist, dass die Aussichten noch schlimmer sind.