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Ungarischer Ministerpräsident Orbán hält in Zürich einstündige Rede

Ungarischer Ministerpräsident Orbán hält in Zürich einstündige Rede – sei wie «Therapie»

22.11.2023, 14:5822.11.2023, 14:58
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Auf Einladung der «Weltwoche» hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán am Mittwoch in Zürich eine Rede gehalten. Den Auftritt bezeichnete der rechtspopulistische Staatsführer als «Therapie». In anderen Ländern werde er immer gleich abgestempelt.

epa10983031 Hungarian Prime Minister Viktor Orban delivers his speech after he was re-elected as party president at the election of officials congress of the ruling Hungarian Fidesz party, during the  ...
Orban bei einer Rede in Budapest, Ungarn.Bild: keystone

Ungarn habe mit der Schweiz mindestens ein grosses Problem gemeinsam, sagte Orbán in seiner gut einstündigen Rede. Und dieses sei die EU, die «voller Bürokraten statt Politiker» sei. «Was wir heute bei der EU sehen, schmerzt. Ich sage das voller Bitterkeit», so Orban.

Von einem EU-Beitritt könne er der Schweiz nur abraten. «Sollte es mit einem Rahmenabkommen nicht klappen, hat die Schweiz immer noch Ungarn, auf das sie sich verlassen kann», sagte der ungarische Ministerpräsident, der sich selber als «wertkonservativ» bezeichnet. Er lobte in seiner Rede die Schweizer Neutralität und «Freiheitskämpfer» wie Wilhelm Tell.

Der «Weltwoche»-Chefredaktor und abtretende SVP-Nationalrat Roger Köppel hatte Orbán für eine Rede nach Zürich eingeladen, weil dieser «jene Qualitäten verkörpert, die ich an Männern schätze», wie er zu Beginn der Veranstaltung sagte. Orbán sei mutig und scheue keine Auseinandersetzung.

Auch Blocher war anwesend

Anwesend waren im Nobelhotel Dolder auch alt Bundesrat Christoph Blocher (SVP), alt Bundesrat Ueli Maurer (SVP) und die Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die in deutschen Medien immer wieder mit rechtspopulistischen Aussagen für Kritik sorgt.

epa10987679 Switzerland's President Alain Berset (R) welcome Hungary's Prime Minister Viktor Orban (L) during a working visit, in Bern, Switzerland, 21 November 2023. EPA/MARCEL BIERI
und Bundesrat Alain Berset schütteln sich die Hand.Bild: keystone

Am Dienstag war Orbán in Bern von Bundespräsident Alain Berset und Aussenminister Ignazio Cassis zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen worden. Orban gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und steht international in der Kritik. (saw/sda)

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86 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dominik Egloff
22.11.2023 15:31registriert November 2015
Da versammelt sich die Putin Kolonne und ist sich einig, dass Wilhelm Tell heute um Kapitulation winselnd Putins Schuhe Küssen würde. Schlimmer kann man die Idee unseres Nationalhelden, der für den mutigen Kampf gegen Unterdrücker steht, gar nicht diskreditieren.
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Chrisbe
22.11.2023 16:05registriert Oktober 2019
«Sollte es mit einem Rahmenabkommen nicht klappen, hat die Schweiz immer noch Ungarn, auf das sie sich verlassen kann»
Na dann ist ja alles gut und wir schauen einer strahlenden Zukunft entgegen. Was ist schon Europa gegen Ungarn 🤔🤣
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Magnum
22.11.2023 16:19registriert Februar 2015
Laut Köppel soll dieser Puszta-Putin, Totengräber der Demokratie in Ungarn und Grossmeister der Korruption (der Fussballtempel im Kaff Felcsut lässt grüssen) ja ein "Rockstar" sein. Was viel über das mangelnde demokratische Fundament von Köppel selbst aussagt, aber nur wenig über diese Ikone aller Reaktionärer, Antisemiten und Migrationscholeriker.

Die Rede von Orban war so nötig wie diejenige des Betrügers Bannon vor einigen Jahren.
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