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Fast die Hälfte Europas ist im Moment von Dürre bedroht

Fast die Hälfte Europas ist im Moment von Dürre bedroht

23.08.2022, 06:39
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Fast die Hälfte Europas ist einem Expertenbericht zufolge von Dürre bedroht. In einem Bericht der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle heisst es, mit Stand 10. August werde für 47 Prozent des europäischen Gebiets vor Dürre gewarnt.

epa10125434 Stranded boats are trapped in mud covered with greenery on the dried out shore of the Lac des Brenets 'or Lac de Chaillexon' part of the Doubs river, a natural border beetwen eas ...
Pflanzen statt Wassern: Der Lac de Brenets im Grenzgebiet zwischen Frankreich und der Schweiz.Bild: keystone

Darüber hinaus sei der Zustand bereits auf 17 Prozent der Fläche alarmierend. Die Dürre habe stark negative Auswirkungen auf die Ernte von Sommerkulturen, am stärksten betroffen seien Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen. Die Europäische Dürrebeobachtungsstelle ist eine Institution der Europäischen Kommission.

Weiter hiess es in dem am Montag veröffentlichten Bericht, die schwere Dürre, von der viele Regionen Europas seit Anfang des Jahres betroffen seien, habe sich seit Anfang August weiter ausgedehnt und verschlimmert. Sie hänge mit einem anhaltenden Niederschlagsmangel in Verbindung mit einer Reihe von Hitzewellen seit Mai zusammen.

Auswirkungen auf Gewässer und Energie

Das habe auch Auswirkungen auf den Abfluss von Flüssen. Das geringere gespeicherte Wasservolumen habe auch starke Beeinträchtigungen für den Energiesektor zur Folge, sowohl für die Wasserkrafterzeugung als auch für die Kühlsysteme von Kraftwerken.

Die Dürregefahr habe insbesondere in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Rumänien, Ungarn, Nordserbien, der Ukraine, Moldau, Irland und im Vereinigten Königreich zugenommen.

Bis November trockener als üblich

In Regionen, die bereits im Frühjahr 2022 von der Trockenheit betroffen gewesen seien, wie Norditalien, Südostfrankreich und einige Gebiete in Ungarn und Rumänien hätten sich die Bedingungen am meisten verschlechtert. Vor allem in der westlichen Europa-Mittelmeer-Region werde es wahrscheinlich bis November wärmer und trockener als üblich sein.

Die jüngsten Niederschläge könnten die Trockenheit in einigen Regionen Europas gemildert haben, teilten die Experten weiter mit. In einigen Gebieten hätten jedoch die damit verbundenen Gewitter Schäden und Verluste verursacht, die möglicherweise die positiven Auswirkungen der Niederschläge wieder eingeschränkt hätten. (sda/dpa)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mrmikech
23.08.2022 06:58registriert Juni 2016
Nicht nur Europa, auch China leidet derzeit unter extremer Dürre. Viele grosse Flüsse sind dort einfach leer. Die Dürre gehört seit einigen Jahren zum Sommer, mit allem was dazugehört. Wer das nicht ernst nimmt, ist nicht mehr zu helfen.
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ingmarbergman
23.08.2022 07:50registriert August 2017
SVP-Baurern: „Ist doch schön wenn es im Sommer heiss ist.“
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Barth Simpson
23.08.2022 07:47registriert August 2020
Die Dürre ist das Einte, nun droht neues Ungemach. Die Wassertemperaturen im Mittelmeer nähern sich lokal der 30-Grad-Marke. Ca. 4-5 Grad mehr wie üblich - sprich, gewaltige Mehr-Energie, die sich in Herbststürmen wieder abgebauen wird.

Nun drohen schwere Unwetter, sogar hurrikanartige Stürme, die Medicanes. Wir werden mehr Wasser bekommen als uns lieb ist, aber eben zum falschen Zeitpunkt und dazu in geballter Menge.
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