Ein Jahr Corona-Pandemie hat am Ruf des Gesundheitswesens genagt und die Meinung, dass die Medikamentenpreise zu hoch sind, verstärkt. Mehr Menschen in der Schweiz sind nun für eine einheitliche Spitalfinanzierung und für mehr Leistungen der Krankenkassen.
Das Schweizer Gesundheitssystem sei unter der Covid-19-Krise nicht zusammengebrochen, es habe sich aber nicht vollständig bewährt, fasst der «Gesundheitsmonitor» von Interpharma zusammen, die jährliche Umfrage des Branchenverbandes, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Interpharma ist die 1933 in Basel gegründete Interessenvertretung der forschenden Pharmaunternehmen der Schweiz.
Es zeigen sich demnach deutliche sprachregionale Unterschiede zur Einschätzung des Gesundheitswesens:
In der französischsprachigen und der italienischsprachigen Schweiz überwiegen mit 71 Prozent beziehungsweise 60 Prozent die positiven Stimmen. Das gesamtschweizerisch negative Resultat kommt durch die Deutschschweiz zustande, wo sich in der Umfrage 67 Prozent negativ geäussert haben.
Eine deutliche Mehrheit findet die Medikamentenpreise zu hoch und fordert eine Preisbeschränkung. Mit knapp 43 Prozent wollen zudem immer mehr einen Ausbau des Leistungskatalogs in der Krankenkassen-Grundversorgung. Dafür verantwortlich sieht der «Gesundheitsmonitor» die individuelle Kostenübernahme gewisser Covid-19-Tests.
Fazit des «Gesundheitsmonitors» ist dennoch: Rund um die Covid-19-Krise hat sich der noch 2020 festgestellte Wunsch nach mehr Eigenverantwortung in Gesundheitsfragen abgeschwächt. 2021 überwiegt nun wieder ein verstärkter Wunsch nach Gemeinschaftsverantwortung und mehr Staat.
Die Ergebnisse der Umfrage im «Gesundheitsmonitor 2021» basieren auf einer repräsentativen Befragung von 1200 Stimmberechtigten aus der ganzen Schweiz, die das private Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag von Interpharma durchgeführt hat. Die Befragung fand zwischen 29. Januar und 5. März 2021 in persönlichen Interviews statt. (sda)
Hab den Kerl unmissverständlich in den Senkel gestellt mit der Anmerkung, dass Geringverdienende oft einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind - in der Pflege, an den Kassen, beim Putzen. Die erschreckend hohe Zahl von 115'000 verstorbenen Pflegenden unterstützt meine Argumentation.