Im Aargau wurde eine Person positiv auf das Corona-Virus getestet. Wo hat sie sich angesteckt?
Yvonne Hummel, Kantonsärztin: Sie hat sich in Norditalien aufgehalten und danach grippale Beschwerden entwickelt. Die Person hat sich im Spital gemeldet und wurde dort abgeklärt und getestet.
Wie geht es der Person jetzt?
Es geht ihr gut. Sie ist im Kantonsspital in einem Einzelzimmer und dort isoliert. Isolation bedeutet, dass der Kontakt zu anderen Personen auf ein Minimum beschränkt wird. Ärzte und Pflegepersonal tragen Mundschutz, Schutzanzug, Brille und Handschuhe, wenn sie ins Zimmer gehen.
Wie lange dauert die Isolation?
Die Person bleibt isoliert, bis sie vollständig gesund ist und bis die Tests negativ ausfallen.
Muss man davon ausgehen, dass sie weitere Personen angesteckt hat?
Die Person arbeitet und wohnt nicht alleine. Sie hatte also Kontakt zu anderen Personen. Allerdings zeigte die Person bereits drei Tage nachdem sie aus Italien zurückgekehrt war, erste Symptome und wurde darauf hospitalisiert. Es war also eine relativ kurze Phase, in der Ansteckungen möglich waren. Wir konnten deshalb die Leute, mit denen die positiv getestete Person Kontakt hatte, gut eingrenzen. Sie sind informiert und in Abklärung oder bereits abgeklärt worden.
Befinden sich diese auch im Spital?
Nein. Sie sind in Quarantäne. Das heisst, sie sind zu Hause in der eigenen Wohnung, dürfen diese aber nicht verlassen und auch keinen näheren Kontakt zu anderen Leuten haben.
Es ist aber nicht möglich, herauszufinden, wem die Person unterwegs alles begegnet ist.
Das ist so. Aber die Wahrscheinlichkeit ist ausserordentlich klein, dass das Virus in einer solchen Situation übertragen wird.
An der Grippe sterben jedes Jahr Menschen. Warum wird ums Corona-Virus so viel Aufsehen gemacht?
Es bestehen nach wie vor gute Chancen, dass die Ausbreitung des Corona-Virus eingedämmt werden kann. Ausserdem ist das Corona-Virus ein neues Virus. Man kann noch nicht genau abschätzen, wie gefährlich es ist. Neue Viren können sich durch die Übertragung auch verändern. Das heisst sie könnten auch gefährlicher werden. Das können wir alles nicht vorhersehen. Deshalb ergreifen wir alle Massnahmen, um die Übertragungen und die Infektionsrate tief zu halten. (nla) (aargauerzeitung.ch)