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Weil die Zentren für Asylsuchende wegen des grossen Zustroms überlastet sind, werden nach Rapperswil neu auch in der Stadt St.Gallen Flüchtlinge in Jugendherbergen untergebracht. Wie ist es dazu gekommen?
Fredi Gmür: Die Jugendherbergen St.Gallen und Rapperswil sind in den Wintermonaten – also von Anfang November bis Ende März – geschlossen und stehen während dieser Zeit leer. Deshalb macht eine vorübergehende Nutzung durch Flüchtlinge für alle Seiten Sinn.
Sind Sie auf die Idee gekommen?
Nein, wir sind nicht von uns aus aktiv geworden. Die zuständigen Migrationsämter sind auf uns zugekommen. Da die Jugendherbergen im Besitz der Städte, und wir Langzeitpächter sind, lag die Lösung auf der Hand.
Was für Vorteile bringt die Lösung für die Jugendherbergen?
Wir stellen Häuser zur Verfügung, die sonst leer stehen würden. Zudem können wir dadurch je zwei Mitarbeiter das ganze Jahr durch beschäftigen. Zwar werden die Flüchtlinge durch die Migrationsämter betreut, wir stellen aber pro Haus je eine Person für die Küche und eine für die Wäscherei.
Für wie viele Flüchtlinge bieten die beiden Jugendherbergen Platz?
In St.Gallen wie auch in Rapperswil können zwischen 40 und 58 Flüchtlinge untergebracht werden. Wir belegen beide Herbergen – St.Gallen hat 87 Betten und Rapperswil 74 Betten – nicht voll, damit es während den kalten Monaten genügend Platz gibt für die Flüchtlinge. Familien zum Beispiel haben einzelne Zimmer.
Das Modell scheint Sinn zu machen. Funktionieren Sie nun alle Jugendherbergen in der Schweiz zu Unterkünften für Flüchtlinge um?
Nein. Bezahlende Gäste und Flüchtlinge werden wir nicht mischen. Es kommen als nur Jugendherbergen in Frage, die über den Winter geschlossen sind. Von unseren insgesamt 52 Häusern stellen im Winter nur gerade 15 den Betrieb ein.
Gibt es weitere Interessenten?
Wir haben Anfragen von anderen Kantonen bekommen, ja.
Von welchen?
Es ist noch zu früh, etwas zu sagen. Die Anfragen sind noch nicht konkret. Es waren präventive Anfragen; Abklärungen, ob Flüchtlinge in Jugendherbergen untergebracht werden könnten, wenn es zu Engpässen käme.
Jugendherbergen, die im selben Atemzug mit Flüchtlingen genannt werden: Was für Auswirkungen hat das auf das Image?
Ich denke ausschliesslich positive. Statt gewisse Häuser einfach leer stehen zu lassen, können wir einen Beitrag leisten, das aktuelle Problem zu lösen. Das ist doch eine gute Sache!