Der Schweizer Botschafter im Iran, Giulio Haas, hat laut der Nachrichtenagentur Reuters an einer Veranstaltung in Zürich eine Karikatur gezeigt, die den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu verhöhnt. Das Bild wurde auf eine grosse Leinwand projiziert und zeigt, wie zwei Tauben mit amerikanischen und iranischen Flaggen auf den Kopf von Netanjahu machen. Es dürfte sich dabei um folgende Karikatur handeln:
Hintergrund ist die scharfe Kritik Israels am Atomabkommen mit dem Iran, das eine Aufhebung zahlreicher Sanktionen gegen das Land mit sich bringt. Die Schweiz will diesbezüglich keine Zeit verlieren, wie Aussenminister Didier Burkhalter unlängst erklärte.
An der Veranstaltung, wo für Investitionen im Iran nach Abschluss des Atomabkommens geworben wurde, sagte Botschafter Haas offenbar: «Dieses Bild zeigt, dass jetzt der Zeitpunkt ist, den Markt zu sondieren.» Im Publikum sassen Vertreter von ABB, UBS und Landmaschinen-Hersteller Bucher Industries. Haas forderte sie auf, nicht länger zu warten und ihre Geschäfte im Iran wieder aufzunehmen. Iran lobte er als «Anker der Stabilität in einer sehr, sehr unsicheren Region». (Kleine Ironie der Geschichte: Mit fast exakt denselben Worten hatte 1978 der damalige US-Präsident Jimmy Carter gegenüber dem Shah den Iran gelobt. Wenig später versank das Land im Chaos der Revolution.)
Das Schweizer Aussendepartement EDA sah sich am Freitag gezwungen, zu dem Vorfall Stellung zu nehmen. Die «fragwürdige» Karikatur sei ohne Wissen des EDA gezeigt worden. Man bedauere dies und betrachte sie als «geschmacklos». Botschafter Haas habe nicht die Absicht gehabt, irgendjemanden zu beleidigen. Sollte dies aber der Fall sein, tue es ihm leid und bitte alle um Entschuldigung, die sich davon beleidigt fühlen könnten, so das EDA. (kri)
Nach wie vor - bedingt durch Holocaust - nehmen wir viel zu viel Rücksicht auf Israel, entschuldigen Vieles und "ducken" uns. Nur nichts gegen Juden sagen - sonst ist man schnell Antisemit, Rassist!