Seit über 20 Jahren knipst der Schweizer Seilbahn-Fan Michael Meier Gondelbahnen. «Mein Archiv umfasst 300'000 Fotos und 50'000 Videos», sagt er zu watson. Seine Aufnahmen könnten nun einen wichtigen Beitrag leisten, die Hintergründe des Seilbahn-Unglücks am Lago Maggiore zu klären. 2014, 2016 und 2018 hat er die Unglücksbahn «Funivia Monte Mottarone» in Stresa IT gefilmt.
Seine Videoaufnahmen legen nahe, dass die Fangbremsen des Bähnlis seit Jahren manipuliert worden sind. Dies enthüllte am Dienstag die ZDF-Sendung «Frontal 21», welche Meiers Aufnahmen zudem ETH-Seilbahnexperte Professor Gabor Oplatka vorlegte. Dieser bestätigte die Eindrücke. Der Verdacht der Ermittler: An der Gondel wurde mit Hilfe einer Klammer das Greifen der Fangbremse verhindert, weil es vorher immer wieder zu Störungen im Betrieb der Seilbahn gekommen war.
Nach den ersten Medienberichten zu den Klammern sichtete Meier seine Stresa-Videos nochmals. «Mir ist erst dann aufgefallen, dass auf diesen Fotos diese Forchettone schon zu sehen sind. Schon im Jahr 2014 wurden diese Klammern mit Personen in der Kabine eingesetzt», sagte Meier.
Meier lud darauf auf YouTube mit dem Titel «Fangbremse unterstellt! Seit 2014» einen Zusammenschnitt der entsprechenden Stellen hoch – das Recherchemagazin des ZDF nahm daraufhin Kontakt mit ihm auf. «Das war ein Glückstreffer. Ich wollte nicht zur Boulevardpresse». Es sei ihm wichtig, dass das Video länderübergreifend analysiert wird und keine unnötigen Ressentiments entstünden, sagt Meier zu watson.
Auch der Staatsanwaltschaft in Verbania liegen die Aufnahmen inzwischen vor. Dennoch verspüre er keinen Stolz: «Ich habe nur meine Pflicht getan. Ich hätte mir ein Gewissen gemacht, wenn ich die Aufnahmen nicht abgeliefert hätte.»
Bei seinen Stippvisiten in Stresa war er mehrmals mit der Unglücksseilbahn unterwegs. Zum ersten Mal am 6. Januar 2014: Er erinnert sich: «Das war eine ganz normale Seilbahnfahrt. Ich hatte nie ein komisches Gefühl.»
Nun ist Meier gespannt, was die weiteren Untersuchungen ergeben werden. Weiter dazu äussern möchte er sich nicht. «Ich will niemanden anschwärzen, denn ich bin weder Staatsanwalt noch Untersuchungsrichter.»
Das Video auf seinem YouTube-Kanal «Stahlseil» haben inzwischen fast 100'000 Personen angeklickt. Eine Userin schreibt stellvertretend: «Danke für die Veröffentlichung deiner Aufnahmen und die Unterstützung bei der schnellen Aufklärung.»
Eine Frage darf natürlich nicht unbeantwortet bleiben: Warum haben es die Seilbahnen Meier derart angetan, dass er schon 300'000 Fotos davon geknipst hat? «Mich fasziniert die Verbindung von Naturlandschaften und Technik», sagt der frühere Mitarbeiter einer Schweizer Gondelbahn. Seilbahnen seien ein sehr sicheres, potentes und energieeffizientes Transportmittel. So entspreche zum Beispiel die Antriebsleistung der Mottarone-Bahn jener von zwei besseren Mittelklasse-PKWs.
Aber sympathischer Typ dieser Gondeli fan
Ich elebte einen Fall als ein wichtiges Sicherheitsgeländer vom angeblichen Fachmann mit einem Elektrikerdraht angebunden wurde und ein absolut unschuldiger Handwerker sitzt jetzt im Rollstuhl, den Chef der schuldigen Firma hat das nicht mal gekratzt er bezahle schliesslich für Versicherungen.