«In den Klubs herrscht Party-Flaute» titelt «20 Minuten» einen Artikel von Freitag. Darin erzählen Jugendliche und junge Erwachsene von ihrem Ausgangsverhalten, welches sich reduziert hat. Und Klubs in Bern, Basel und St. Gallen klagen darüber, dass die junge Partymeute dem Nachtleben fernbleibt.
Wir haben bei Klubs in den Ausgeh-Zielen Zürich und Basel nachgefragt und festgestellt: Ganz so undifferenziert ist die Situation – zumindest dort – nicht.
Das Xtra im Limmathaus im Kreis 5 von Zürich hat Probleme. Aber nicht wegen der Ausbleibenden Feierwütigen, sondern wegen ihrer Liegenschaft – noch ist unklar, wie es für den Traditions-Klub weitergeht. Weil die Stiftung Limmathaus den Pachtvertrag nicht verlängern möchte, könnte dort bald der Impact Hub an dessen Stelle einziehen.
Dass die Jungen nicht mehr feiern wollen? Davon merkt CEO Jürg Burkhardt nichts.
Bei einem Telefonat erzählt er, dass das Xtra zufrieden sei mit der Besucherzahl – auch bei jenen Feiern, die spezifisch die junge Generation zwischen 18 und 25 Jahren ansprechen. Er sagt:
Sowieso würde diese Generation bloss ungefähr 50 Prozent des Publikums ausmachen, führt er aus. An Abenden mit 90er-Partys seien die Besuchenden etwas älter, zwischen 25 und 35 Jahren.
Hischem Rouine ist Inhaber, Geschäftsführer und Booker des Rouine Klubs in Klein-Basel. Zur Situation im Rouine sagt er:
Zwar gingen weniger Junge in den Ausgang, als noch vor Corona – dass diese Generation jedoch ganz wegfalle, beobachte er in seinem Klub nicht. Viel mehr sei es so, dass die verschiedenen Altersgruppen einfach unterschiedliche Partys besuchen würden.
Der Balz Klub in Basel hostet Partys für ein Zielpublikum ab 20 Jahren, beziehungsweise am Donnerstag für Studierende mit Legi ab 19 Jahren. «Wir sind sehr zufrieden mit der Besucherauslastung in unserem Klub», sagt der Klubmitinhaber Claudio Rudin.
Auch die Konsumation halte sich auf einem stabilen Niveau. «Unsere Zahlen sind natürlich nicht vergleichbar mit jenen direkt nach der Pandemie, als es einen regelrechten Ansturm auf die Schweizer Klubs gab.»
Der Winter sei hervorragend verlaufen und auch mit den Zahlen im Januar sei man glücklich. In Anbetracht der letzten 10 Jahre, in welchen der Klub bereits existiere, bemerke man keinen Rückgang. «Ganz im Gegenteil», freut sich Rudin. Die Freude der Menschen sei nach wie vor spürbar.
Der Impact Hub kann gar den Zug nach Nirgendwo nehmen. Auswechselbare Co-Working-Spaces sind beliebig und seelenlos.