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Frau stirbt nach Sexspielen: St.Galler Gericht spricht Chefarzt frei

Frau stirbt nach Sexspielen: St.Galler Gericht spricht Chefarzt frei

17.03.2021, 20:28
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Kreisgericht St. Gallen
Kreisgericht St.Gallen.

Das Kreisgericht St. Gallen hat am Mittwochabend einen 55-jährigen Arzt vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung und von der Unterlassung der Nothilfe freigesprochen. Ihm war vorgeworfen worden, zum Tod seiner Sexpartnerin beigetragen zu haben.

Der Arzt und die Frau hatten sich bei der Arbeit kennengelernt und waren eine sexuelle Beziehung eingegangen. Bei einem Treffen im August 2015 starb die Frau. Eine klare Todesursache liess sich nicht feststellen.

In der Verhandlung ging es um die Frage, wieweit der Arzt schuld am Tod seiner Partnerin war. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung sowie unterlassener Nothilfe verlangt.

Entlastung durch Gutachten

Der Arzt hatte die Vorwürfe in der Verhandlung zurückgewiesen. Zwischen ihm und der Frau habe es keine harten Sexspiele gegeben. Es sei ihr die ganze Zeit gut gegangen. Irgendwann sei sie aufgestanden, habe den Raum verlassen und er sei eingeschlafen. Als er die Frau Stunden später in der Wohnung suchte, war sie bereits tot. Dies habe er als Arzt feststellen können. Er unternahm keinen Versuch der Reanimation.

Ein Gutachter hielt einen Kollaps der Frau nach den körperlich anstrengenden Sexspielen für einen möglichen Ablauf. Der Verteidiger hatte Freisprüche in beiden Anklagepunkten beantragt. Der Entscheid des Kreisgerichts ist noch nicht rechtskräftig. (sda)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Miss Anthrop
17.03.2021 21:25registriert Juni 2018
Ich verstehe nicht, wieso solche Fälle vor der Öffentlichkeit verhandelt werden müssen. Als Familie muss es schrecklich sein, all diese Details (hier auf watson ging es ja noch) nicht nur im Gerichtssaal zu hören, sondern auch noch für immer verewigt in der Zeitung lesbar für jeden.
Was dort wirklich abging, wird wohl nur der Beschuldigte selbst wissen.
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Dave1974
17.03.2021 21:15registriert April 2020
Ist vielleicht ernüchternd, aber Todesfälle können passieren, auch in solchen Fällen ohne dass jemand damit zu beschuldigen wäre.
Leider selbst erlebt.
Für die Hinterbliebenen wünsche ich allerdings Kraft und Unterstützung und bitte keine Anfeindungen.
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frog77
18.03.2021 00:15registriert Dezember 2016
Solche Geschichten in den Medien haben einen Meinungsbildungswert von null. Aufgrund von Datenschutz sind solche Berichte immer einseitig und höchstens Spekulation. Schön wenn dann Leser auch noch denken mehr Infos als die Richter zu haben..
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