Schweiz
Justiz

Genfer Strafgericht muss im Fall Sperisen nochmals über die Bücher

Bild
Bild: AP

Genfer Strafgericht muss im Fall Sperisen nochmals über die Bücher

15.04.2015, 11:4715.04.2015, 12:03
Mehr «Schweiz»

Die Genfer Justiz hat die Ablehnung des Haftentlassungsgesuchs des ehemaligen guatemaltekischen Polizeichefs Erwin Sperisen nicht ausreichend begründet. Dies hat das Bundesgericht in einem am Mittwoch publizierten Urteil entschieden.

Sperisen ist im Juni 2014 vom Strafgericht des Kantons Genf wegen der Ermordung von sieben Häftlingen eines Gefängnisses in Guatemala im Jahr 2006 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Weil er auch Schweizer Bürger ist, kann er nicht nach Südamerika ausgeliefert werden.

Justiz
AbonnierenAbonnieren

Derzeit wartet er in Sicherheitshaft auf die Behandlung seines Falls vor der zweiten Instanz. Die Verhandlung ist auf den 4. Mai angesetzt. Ende Januar hat Erwin Sperisen ein Gesuch um Haftentlassung eingereicht. Dieses ist wegen Fluchtgefahr abgelehnt worden.

Das Bundesgericht hat nun eine Beschwerde gegen diesen Entscheid gutgeheissen. Es kommt zum Schluss, dass die Genfer Behörde sich mit den Argumenten von Sperisen nicht auseinander gesetzt hat, die er in einer über 100 Seiten umfassenden Schrift dargelegt hatte.

Die Appellationskammer des Genfer Strafgerichts muss deshalb nochmals über die Bücher. 

(Urteil 1B_75/2015 vom 07.04.2015) (wst/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die Mitte alleine auf weiter Flur: Die Kostenbremse-Initiative erklärt
Die Krankenkassenprämien steigen und steigen. Die Parteien haben unterschiedliche Rezepte, die sie dagegen vorschlagen. Mit der Kostenbremse-Initiative, über die wir im Juni abstimmen, will die Mitte-Partei das zulässige Prämienwachstum an die Lohn- und Wirtschaftsentwicklung koppeln. Wir erklären.

Wer in der Schweiz wohnt, verpflichtet sich per Gesetz, sich bei einer Krankenkasse seiner Wahl zu versichern. Durch die obligatorische Krankenversicherung, die 1996 eingeführt wurde, erhält umgekehrt auch jede Person die nötige medizinische Behandlung.

Zur Story