Schweiz
Justiz

26-Jähriger in Zürich wegen versuchten Mordes vor Gericht

ARCHIV -- ZUM BERICHT DES ZUERCHER STADTRATES UEBER DIE ENTWICKLUNG DES PROSTITUTIONSGEWERBES AM DONNERSTAG, 19. JULI 2018, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG -- Une prostituee at ...
Der 26-Jährige soll angeblich versucht haben eine Prostituierte zu ermorden. Bild: KEYSTONE

26-Jähriger in Zürich wegen versuchten Mordes vor Gericht

03.07.2025, 07:3903.07.2025, 07:39
Mehr «Schweiz»

Ein 26-jähriger Mann muss sich heute Donnerstag vor dem Obergericht Zürich verantworten, weil er versucht haben soll, eine Prostituierte zu ermorden. Gemäss Anklage versuchte er es sogar zwei Mal. Sein Ziel: Ihre Wertsachen.

Der doppelte Mordversuch fand gemäss Anklageschrift im Juni 2018 statt. Der Beschuldigte buchte über einen Escort Service eine Prostituierte und traf sich mit ihr in einem Appartement-Haus. Kaum im Zimmer, nahm der 26-Jährige die Frau von hinten in den Würgegriff. Er liess erst wieder los, als sie bewusstlos war.

Weil er gedacht habe, dass die Frau tot sei, habe er sich dann ihrer Handtasche und der Sporttasche gewidmet und nach Telefon und Bankkarten gesucht. Die vermeintliche Tote erwachte jedoch und stand auf. Als der Brasilianer dies bemerkte, versuchte er gemäss Anklage ein zweites Mal, die Frau zu erwürgen.

Als sie Schaum vor dem Mund hatte, liess er sie wieder los – erneut in der irrigen Annahme, sie sei tot. Am Tag darauf versuchte er, mit ihren Bankkarten Geld abzuheben. Allerdings waren die Karten längst gesperrt. Die Frau hatte den doppelten Tötungsversuch überlebt.

Bezirksgericht glaubte ihm nicht

Vor dem Bezirksgericht Zürich gab der Mann zu, die Prostituierte gewürgt zu haben. Eine Tötungsabsicht bestritt er aber. Er habe sie nur bewusstlos machen wollen, um sie zu bestehlen.

Das Gericht nahm ihm das nicht ab. Es verurteilte den 26-Jährigen Brasilianer zu 11 Jahren Gefängnis und einer Landesverweisung von 10 Jahren. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Fünf Pannen und Fehlentscheide in Justiz und Vollzug der letzten fünf Jahre
1 / 7
Fünf Pannen und Fehlentscheide in Justiz und Vollzug der letzten fünf Jahre
1. Am 25. August 2008 wird Daniel H. aus einer Massnahme für junge Erwachsene im Baselbieter Arxhof entlassen. H. musste sich lediglich einer ambulanten Therapie unterziehen und sich regelmässig bei seiner Bewährungshelferin melden. Den Hauptrisikofaktor für einen Rückfall orteten Vollzugsbehörde und Bewährungshilfe in H.s Suchtverhalten. Anderer Risikofaktoren, wie Sexualpräferenzen und psychischer Störung, war sich niemand bewusst. Am 4. März 2009 tötete Daniel H. das Au-Pair Lucie Trezzigni in seiner Wohnung in Rieden bei Baden. Der Untersuchungsbericht zeigte, dass die in einem Verein organisierte Bewährungshilfe nicht mit den nötigen Informationen versorgt worden war. (KEYSTONE/Illustration Linda Graedel) ... Mehr lesen
quelle: keystone / steffen schmidt
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ex-Häftling Brian: «Ich werde den Staat nie mögen»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
Berner Polizei steht ohne Tränengas da – weil das Verfalldatum längst abgelaufen ist

Die Kantonspolizei Bern hat derzeit kein Tränengas vorrätig. Sie hat den ganzen Bestand von gut 400 Reizstoffwurfkörpern vernichtet, nachdem ein Journalist sie nach einer Demo auf das längst abgelaufene Verfalldatum aufmerksam gemacht hatte.

Zur Story