Brian Keller, besser bekannt unter dem Pseudonym Carlos, ist der meistdiskutierte Straftäter der Schweiz. Immer wieder sorgte er in der Vergangenheit mit seinen Gefängnisaufenthalten und Sonderbehandlungen für Schlagzeilen.
Heute Samstag trat er wieder vor die Medien, es ging jedoch um seine Box-Karriere. Mit seinem Kontrahenten Claude Wilfried gab er an einer Pressekonferenz Auskunft über «die Hintergründe, die zu diesem Wettkampf geführt haben», wie die Veranstalter im Vorfeld mitteilten. Es ist Kellers erster Ernstkampf, das Interesse entsprechend gross.
Verlieren sei dabei keine Option, so Keller in Winterthur. Bei seinen Kämpfen auf der Strasse sei es immer um Stolz gegangen. Darum, das Gesicht nicht zu verlieren. «Jetzt ist es Sport. Ich kämpfe um meine Zukunft», sagte der 29-Jährige in einem Restaurant gegenüber der Winterthurer Axa Arena, wo der Kampf stattfinden wird.
Was er bis dann noch trainieren und verbessern wird, will Brian nicht verraten. Er wolle nicht über seine Schwächen reden. «Ich werde Taten sprechen lassen. Ich will zu 100 Prozent gewinnen.»
Brian Keller hat sich lange auf den Kampf vorbereitet, auf Social Media teilt er regelmässig Beiträge von seinem Training. Die Box-Karriere hatte er schon im Visier, als er noch im Gefängnis sass.
Seit Oktober 2024 ist er auf freiem Fuss und verbringt seine Zeit seitdem grösstenteils mit Boxen. Profiboxer zu werden, sei immer sein grösster Traum gewesen, sagt er. Doch wer Boxer werden will, braucht in der Schweiz eine Lizenz. Und die gibt es nur, wenn man bereits Amateurwettkämpfe bestritten hat. Mit dem Kampf gegen Claude Wilfried will Keller dieses Hindernis nun beiseite räumen.
Dass Keller seit Jahren in den Schlagzeilen ist, wusste sein Gegner Claude Wilfried bis vor kurzem nicht. «Ich kannte ihn nicht», sagte er kurz und knapp. Der Franzose ist eigentlich Judoka. Der Kampf gegen Keller ist sein erster Box-Kampf.
Am 26. April tritt er in seinem ersten Boxwettkampf gegen den bislang unbekannten Franzosen an. Organisiert hat den Amateurwettkampf der mehrfache Thaibox-Weltmeister Mustaf «Musti» Kicaj aus Winterthur.
Tickets kosten zwischen 30 und 250 Franken. Zudem sollen Interessierte den Kampf für 20 Franken via Youtube-Livestream verfolgen können. Teile der Einnahmen sollen in Hilfsprojekte in Afrika fliessen.
Wilfried erhält für den Kampf eine feste Gage. Wie hoch das allfällige Preisgeld für Keller ausfallen wird, ist hingegen noch offen. Dies hängt auch von den Ticketverkäufen ab.
Auf Tiktok wittern einige ein abgekartetes Spiel, wie der «Blick» berichtet. Der Gegner Claude Wilfried sei gekauft und werde in den ersten Runden k. o. gehen. Kicaj dementiert dies.
Dennoch ist Brian Keller die Lizenz nach diesem Sieg nicht gewiss. Seine Straftaten in der Vergangenheit könnten ihm noch in die Quere kommen. Der Schweizer Dachverband hat darüber noch nicht entschieden. (lia)
Aber die Herausforderung dürfte für ihn auch sein, bis zum Kampf nicht wieder im Knast zu landen... ich mein... sind ja noch ganze 2 Wochen
Ich wünsche ihm dennoch, dass er seinen Weg endlich findet. Und vielleicht hat er ja hiermit den Erfolg dafür.