Ein Drittel aller Menschen könnte Ende des Jahrhunderts in Regionen mit unmenschlichen Temperaturen leben. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forschungsteam in einer Studie im renommierten Fachblatt «Nature Sustainability».
Die Forschenden untersuchten dabei die Auswirkungen eines Anstiegs der global durchschnittlichen Temperatur um 2.7 Grad - so wie es bei der aktuellen Klimapolitik erwartbar ist.
Das Forschungsteam um Timothy Lenton von der University of Exeter (Grossbritannien) hat für «menschliche Klimanische» jenen Temperaturbereich definiert, in dem Menschen in der Vergangenheit mehrheitlich lebten. Dort können zum Beispiel Nutztiere gehalten werden und Nutzpflanzen spriessen.
Das Leben ausserhalb dieser menschlichen Klimanische würde vermehrt Krankheiten und eine erhöhte Sterblichkeit bedeuten, erklären sie. Die optimale Jahresmitteltemperatur dieser Nische liegt bei etwa 11 bis 15 Grad Celsius. Aktuell leben bereist über 600 Millionen Menschen und damit über neun Prozent der Weltbevölkerung ausserhalb derartiger Gebiete.
Besonders viele Menschen wären laut der Studie in Indien, Nigeria und Indonesien von unmenschlichen Temperaturen betroffen. Die Länder Burkina Faso, Mali und Katar würden nahezu komplett ausserhalb der Klimanische liegen. Wird zusätzlich noch die demografische Entwicklung einbezogen, steigt der globale Anteil an Menschen, die ausserhalb der menschlichen Klimanische wohnen, auf 40 Prozent - da das stärkste Bevölkerungswachstum vor allem in Regionen stattfinden wird, die höhere Temperaturen aufweisen.
Die Forschenden weisen zudem darauf hin, dass je 0.3 Grad vermiedenem Temperaturanstieg 350 Millionen Menschen weniger betroffen sein würden. Würde die Erwärmung auf 1.5 Grad beschränkt, würden 14 Prozent aller Menschen aus der menschlichen Klimanische gestossen.
(sda/apa)
Keiner liest die Studien, wonach Klimaschutz nur schon finanziell auch in der Schweiz lohnt.
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