Mit Sack und Pack haben mehrere hundert Klimaaktivisten in der Nacht den Bundesplatz besetzt und eine Zeltstadt aufgebaut. Sie erzählen, was sie in den nächsten Tagen vorhaben. Und warum sie keine Angst vor der Polizei haben.
21.09.2020, 10:2123.09.2020, 19:25
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Mitten in der Nacht haben Klimaaktivisten aus der ganzen Schweiz eine Zeltstadt auf dem Bundesplatz errichtet. Mit dem Protest-Camp wollen sie Bevölkerung und Politik wachrütteln. Sie sparen nicht an drastischen Worten: «Es geht um Leben und Tod».
Tobias (20) aus Zürich
bild: watson
«Es war sehr abenteuerlich, mitten in der Nacht auf dem Bundesplatz aufzumarschieren. Wir haben eine Konfrontation mit der Polizei in Kauf genommen. Das gehört zum zivilen Ungehorsam dazu. Ich bin da, weil die Politik in den letzten 30 Jahren nichts gegen den Klimawandel gemacht hat. Jetzt ist die Zeit abgelaufen. Nun möchte ich die ganze Woche hier bleiben, diskutieren und viele Leute treffen.»
Tanja (32) aus Freiburg
bild: watson
«Wir haben nicht gewusst, was uns bei der Besetzung des Bundesplatzes erwartet. Wir sind alle sehr froh, dass die ganze Sache friedlich abgelaufen und die Polizei nicht eingeschritten ist. Ich hoffe, das bleibt so. Denn wir haben noch ganz viel vor und ich will mehr oder weniger die ganze Woche hierbleiben. Die Besetzung des Bundesplatzes ist ein cooles Projekt. Ebenso wie der Zusammenschluss der verschiedenen Klima-Organisationen. Das ist schon bemerkenswert.»
Julia (25) aus Basel
«Die Politik und Wirtschaft haben punkto Klimaschutz total versagt. Jetzt müssen wir die Sache selbst in die Hand nehmen, um den gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben. Die Klimakrise ist an einem Punkt angekommen, an dem wir nicht mehr länger warten können. Unser Ziel ist, die ganze Woche hierzubleiben. Ich will nun meinen Teil leisten und mit meiner Präsenz dazu beitragen, Druck auf die Gesellschaft auszuüben.»
Mehr Bilder vom Bundesplatz
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Klimabewegung besetzt Bundesplatz
Hunderte Klimaaktivisten haben am frühen Montagmorgen den Bundesplatz besetzt.
Das sagt Klimaaktivistin Hanna:
Video: watson/amü
Klimaaktivisten besetzen Bundesplatz
Video: watson
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Wandern ist der Schweizer Nationalsport. Und mit dem Frühling startet auch die Wandersaison. Doch einfach mal drauflos wandern? Besser nicht. Eine Wanderung will vorbereitet sein – auch körperlich.
Wandern ist die beliebteste Sportart der Schweiz. Fast 60 Prozent der Wohnbevölkerung ab 15 Jahren sind regelmässig über Stock und Stein unterwegs. Das sind rund vier Millionen Einwohner. Da kommt es leider auch zu Verletzungen. 2022 gab es gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU rund 30'000 Verletzungen (5000 davon schwer) und über 40 Todesfälle zu beklagen.
Ist eine gute Idee um Werbung für ein Anliegen zu machen, wenn man nicht die finanziellen Ressourcen wie gewisse Parteien hat.
Das das Ganze unbedingt gewaltlos ablaufen muss und am Ende der Aktion der Platz wieder perfekt sauber sein muss, ist wohl undiskutabel, wenn es ein Erfolg werden soll.
Wenn ich jedoch Statements wie " die Politik hat komplett versagt" höre, denke ich, da fehlt noch ein bisschen Marketing, um sich seine Kunden um den Finger zu wickeln.
Ich wünsch euch auf alle Fälle viel Erfolg.
Glücklich ist, wer zu Essen und ein Dach über dem Kopf hat, wer dann immer noch am nörgeln ist, wird es ein Leben lang, egal was er besitzt..
Also entfernt euch vom "romantischen Konsumismus", es ist nur eine Wirtschaftsmasche, dass ihr dies und das braucht um glücklich zu sein.. es macht im Grunde nur unzufrieden!
Das ist schlichtweg falsch. Seit den 90ern kamen viele Umweltschutzgesetze und wichtige Aktionen hinzu: Emissionsrichtlinien, Luft- und Wasserschutzregulierungen, NEAT, diverse Energieprojekte, die dann von Einsprachen gebodigt wurden, ... Diese Behauptung ist also schlicht falsch. Neue Technologien brauchen nunmal Zeit und Akzeptanz.
"[...] Nun möchte ich die ganze Woche hier bleiben, diskutieren und viele Leute treffen." Also ein Bisschen Campingferien auf Kosten aller? Schön!