Umweltaktivistinnen und -aktivisten in der Schweiz wollen sich weiterhin auf die Strasse kleben – im Gegensatz zur sogenannten Letzten Generation in Deutschland. Grund dafür sind laut Renovate Switzerland «Untätigkeit und Langsamkeit der politischen Entscheidungen».
«Wir haben die neue Strategie der Letzten Generation zur Kenntnis genommen, übernehmen sie aber nicht», hiess es von Renovate Switzerland am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die deutschen Klimaaktivisten wollen sich laut der «Bild»-Zeitung auf Massenbesetzungen der Strasse, Störaktionen bei Veranstaltungen von Politikern und Anschläge auf Ziele konzentrieren, die einen direkten Bezug zum Klimawandel haben. Die sogenannten normalen Bürger sollen hingegen in Ruhe gelassen werden.
Die Letzte Generation in Deutschland und Renovate Switzerland seien Teil desselben Netzwerks A22 und verfolgten dasselbe Ziel, die Rettung des Lebens auf der Erde, hiess es von Renovate Switzerland weiter. Allerdings arbeite jede Kampagne autonom. Der Mangel an Informationen für die Bevölkerung zeige, dass Klebeaktionen in der Schweiz immer noch notwendig seien. Die Bewegung glaubt, dass ein Klimanotstand die Schweiz bedrohe.
Auf Klebeaktionen auf Strassen wollen die Schweizer Aktivistinnen und Aktivisten darum nicht verzichten. «Wir brauchen weiterhin öffentlichkeitswirksame Aktionen, mit denen die Menschen aufgerüttelt und auf die Dringlichkeit der Klimakatastrophe aufmerksam werden», schreibt die im April 2022 ins Leben gerufene Widerstandskampagne mit dem englischen Namen.
Und weiter:
Mitglieder von Renovate Switzerland hatten an Ostern vergangenes Jahr vor dem Gotthard-Tunnel stundenlang den Autoverkehr gestört, indem sie sich auf den Strassenbelag klebten. Um Aufmerksamkeit zu erregen, organisierte die Bewegung auch schon Aktionen auf der Lorrainebrücke in der Stadt Bern, auf der Hardbrücke in Zürich und auf der Mont-Blanc-Brücke in Genf. (saw/sda)
Mit der Begründung kann sich in Zukunft jede Interessengruppe auf die Strasse kleben.