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Studie prognostiziert bis zu 80 Schneetage weniger – pro Jahr

Skiakrobatik anno 1939 mit Telemarkbindung im Skigebiet von Villars-Bretaye, Kanton Waadt. (KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Str)
Skiakrobatik anno 1939 mit Telemarkbindung im Skigebiet von Villars-Bretaye, Kanton Waadt.Bild: PHOTOPRESS-ARCHIV

Studie prognostiziert bis zu 80 Schneetage weniger – pro Jahr

13.03.2024, 20:0013.03.2024, 20:37
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In den Skigebieten der Alpen könnte bis zum Ende des Jahrhunderts an 40 Prozent weniger Tagen im Jahr Schnee liegen. Zu diesem Schluss kamen Forschende in einer neuen Studie. Weltweit könnte in jedem achten Skigebiet die natürliche Schneedecke ganz verschwinden.

Das Forschungsteam um Veronika Mitterwallner von der Universität Bayreuth (Deutschland) erstellte für die Studie Prognosen zur Schneedecke in sieben grossen Gebirgsregionen weltweit: In den Alpen in Europa, den Anden, den Appalachen, den Australischen Alpen, den Japanischen Alpen, den Neuseeländischen Alpen und den Rocky Mountains. Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift «Plos One». Beteiligt an der Studie war auch Gregor Mathes von der Universität Zürich.

Mitterwallner fasst die Resultate in einer Mitteilung der Fachzeitschrift zusammen:

«In allen grossen Skiregionen wird unter jedem bewerteten Emissionsszenario mit einer substanziellen Abnahme der Tage mit natürlicher Schneedecke gerechnet.»

80 weniger Schneetage im Jahr

Wenn von einem Szenario mit einer starken Klimaerwärmung ausgegangen wird, ist demnach in 13 Prozent der Skigebiete im Zeitraum vom Jahr 2071 bis 2100 kein Schnee mehr zu erwarten. In 20 Prozent der Skigebiete würde sich die Anzahl an Tagen mit Schneebedeckung halbieren.

In den Alpen in Europa rechnen die Forschenden mit einem Rückgang der durchschnittlichen Tage mit Schneebedeckung im Jahr um 42 Prozent. Ab 2071 würde damit laut der Studie noch an 137 Tagen im Jahr Schnee liegen, 80 Tage weniger als heute.

Skitourismus verlagert sich

Skigebiete könnten zwar auf künstliche Beschneiung zurückgreifen, aber dennoch werde die wirtschaftliche Rentabilität vieler Skigebiete weltweit sinken, hiess es von den Forschenden. In der Konsequenz sei mit einer Verlagerung des Skitourismus in höhere Lagen zu rechnen - mit schwerwiegenden Folgen für die alpine Flora und Fauna.

Die Ergebnisse decken sich mit Resultaten früherer Studien. Eine im August im Fachblatt «Nature Communications» veröffentlichte Studie war zum Schluss gekommen, dass bei einer Klimaerwärmung von zwei Grad Celsius ein Drittel der Schweizer Skigebiete ein sehr hohes Schneemangelrisiko hätte. (sda)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Helas
13.03.2024 22:01registriert Oktober 2016
Was wohl auch dazu führen wird, dass im Sommer die Flüsse austrocknen oder zu einem Rinnsal verkümmern, weil die Schneeschmelze nicht mehr bis Ende Sommer / Anfang Herbst dauert, sondern der Schnee schon im Frühling weggeschmolzen ist. Ohne Schnee & bei höheren Temperaturen werden auch die Gletscher verschwinden & können im Sommer unsere Flüsse nicht mehr speisen. Die Bauern werden die Felder nicht mehr bewässern können. Die Erde trocknet aus. Der Wind bläst den Humus davon. Niederschlagsarme Regionen werden zur Wüste. Dass Skilifte nicht mehr rentabel sind, ist da noch das kleinste Problem.
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