Wer denkt, dass die Klimakleber die Gemüter in der Schweiz erhitzen, der hat noch keinen Blick nach Deutschland geworfen. Bei unseren nördlichen Nachbarn sind die Aktivisten regelmässig in den Schlagzeilen, weil sie enorme Gewalt erleben. Kürzlich hat eine Frau versucht, eine Klimakleberin an den Haaren von der Strasse zu ziehen. Ihr droht nun eine Anzeige. Auch ein anderer Fall sorgte diese Woche für Aufsehen.
Ein deutscher LKW-Chauffeur verlor ab den Klimaklebern derart die Nerven, dass er sie zunächst von der Fahrbahn wegschleifte und ihnen mit Schlägen drohte. Nachdem sich die Aktivisten wieder gesetzt hatten, stieg der Fahrer in seinen LKW und schob einen der Aktivisten rund einen Meter weit. Der LKW-Chauffeur stellte sich kurz darauf der Polizei und ihm wurde der Führerschein «vorläufig abgenommen».
Die deutschen Klimakleber der Letzten Generation haben nun vorerst genug. Wie die «Bild» berichtet, soll ein internes Dokument zeigen, dass die Klimaaktivisten vom 15. Juli bis zum 5. August in einer Sommerpause verweilen. Der Zweck: «Zusammenwachsen und Ruhen.» Protest-Trainings sollen aber weiterhin stattfinden. Anders sieht es bei dem Pendant der deutschen Letzten Generation aus, bei den Schweizer Aktivisten von Renovate Switzerland.
Eine Gruppe von knapp zwei Dutzend Aktivisten traf sich am Samstag im Kanton Wallis, wo sie einen Marsch durch den Hauptort Sion machen wollten. Bereits nach einer Stunde seien die Aktivisten jedoch von der Walliser Polizei gestoppt worden, wie Renovate Switzerland in einer Mitteilung schreibt.
🚨 Breaking 🚨
— Renovate Switzerland (@Renovate_CH) July 15, 2023
Alors qu'une #SlowMarch devait avoir lieu cet après-midi à Sion, la police valaisanne est arrivée sur les lieux du briefing et a confisqué tous le matériel.#ActNow #A22Network @RadioTeleSuisse @canal9valais @key_SDA_news @lenouvelliste pic.twitter.com/l333k7ZHor
«Auf Anweisung des Stadtpräsidenten von Sitten wurden die Identitäten kontrolliert, die Sachen durchsucht und das gesamte Material konfisziert», schreiben die Aktivisten.
Als Antwort darauf versammelten sich am Nachmittag ein paar der Klimakleber vor dem Rathausplatz in Sitten, um dort zu protestieren.
👮♂️ On est ici parce que la la @PoliceValais ne nous a pas laissé manifester dans la rue.
— Renovate Switzerland (@Renovate_CH) July 15, 2023
🥵 On est ici pour manifester notre angoisse face au futur.
✊ Pour dénoncer l’inaction du gouvernement et pour que vous nous rejoigniez. #ActNow #A22Network pic.twitter.com/KMVoSN6SVS
Die polizeilichen Überprüfungen seien friedlich verlaufen, teilte die Kantonspolizei mit. Zur Auflösung der Demonstration hatte sie die Unterstützung der Regionalpolizei von Sitten und Siders. Die Sittener Stadtregierung hatte die Kundgebung nicht bewilligt.
Die Aktivisten jedoch fanden, das Recht auf freie Meinungsäusserung, das Demonstrationsrecht und die Versammlungsfreiheit seien verletzt worden. Mitten im Klimanotstand sei eine friedliche Demonstration legitim. Eine Demonstration von einer Bewilligung abhängig zu machen, sei nicht rechtmässig und verstosse gegen das Völkerrecht, so Renovate Switzerland.
(kma mit Material der sda)
Warum versuchen die Aktivisten es nicht auf dem politischen Weg? Stellt jemanden auf, der die Interessen vertritt. Betreibt Wahlkampf, so dass diese Person gewählt wird. Aber nein, klebt euch nur an, so dass die Wahlberechtigten die Grünen oder wen auch immer abwählen.
Man nennt das kontraproduktiv.