Schweiz
Klimastreik

Schiffsverkehr gestoppt –Klima-Aktivisten beenden Protestaktion in Basel

Klima-Aktivisten blockieren Schifffahrt in Basel – vier Festnahmen

11.08.2023, 15:0211.08.2023, 19:03
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Die acht stunden dauernde Protestaktion an der Basler Dreirosenbrücke ist am Freitagnachmittag zu Ende gegangen. Die Aktivistinnen und Aktivisten sprangen laut Polizeiangaben freiwillig ins Wasser. Vier Personen wurden festgenommen. Die Schifffahrt ist seit 15.00 Uhr wieder freigegeben.

Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben am 11. August 2023 versucht den Schiffsverkehr bei der Dreirosenbrücke in Basel zu blockieren.
Mehrere Personen haben sich von der Dreirosenbrücke abgeseilt. Bild: zvg

Die Polizei hatte den Klima-Aktivistinnen und Aktivisten ein Ultimatum bis 14.00 Uhr gegeben. Allerdings tauchte sie bereits eine halbe Stunde früher auf der Dreirosenbrücke auf und führte Personenkontrollen durch.

Wie eine Sprecherin der Aktion sagte, hätten sich drei Personen freiwillig von der Brücke abgeseilt. Bei zwei weiteren Beteiligten sei die Polizei mit ihrem Boot involviert gewesen, was gefährlich für die Aktivistinnen und Aktivisten gewesen sei. Ein Polizeisprecher wollte diesen Vorwurf nicht kommentieren.

Festnahme wegen Verdachts auf Nötigung

Die Kantonspolizei nahm im Auftrag der Staatsanwaltschaft und der Jugendanwaltschaft vier Personen unter anderem wegen des Verdachts auf Nötigung fest.

Es handelt sich um drei Erwachsene im Alter bis 26 Jahre und um eine jugendliche Person im Alter von 17 Jahren. Die Personen haben deutsche sowie schweizerischen Staatsbürgerschaften, wie die Polizei weiter mitteilte.

Zuvor waren die ins Wasser abgesprungenen Aktivisten durch Boote der Polizei und des Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit ans Ufer gebracht worden.

Schiffe stundenlang blockiert

Fünf Personen hatten sich kurz vor 06.00 Uhr von der Dreirosenbrücke abgeseilt. Die Polizei sperrte den Rhein darauf aus Sicherheitsgründen für die Schifffahrt. Von der bis 14.00 Uhr dauernden Sperrung betroffen war gemäss Polizeiangaben ungefähr ein Dutzend Schiffe.

Die Aktivisten hatten zwei Transparente befestigt, eins mit der Aufschrift «Bewegungsfreiheit für Menschen statt für Öltanker» und ein Stoppsignal mit der Aufschrift «Kolonial».

Mit der Aktion wollten die Aktivistinnen und Aktivisten gemäss Mitteilung auf den Zusammenhang von Klimakrise und Migration aufmerksam machen. Man wolle das Anlegen und Entladen der Transportschiffe in den Rheinhäfen verhindern, über welche rund ein Drittel des in die Schweiz importierten Erdöls umgeschlagen werde.

Die Aktion fand im Rahmen des «No Borders Klimacamp» statt, das seit vergangene Woche auf der Basler Voltamatte weilt. Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern auch «das Ende der Kriminalisierung von Migration und die Schaffung sicherer Fluchtrouten». Sie kritisieren, dass der fossile Rohstoff «problemlos» Grenzen überqueren könnte, Flüchtlinge aber nicht. (sda)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Schneider Alex
11.08.2023 07:24registriert Februar 2014
Die Aktionen der Klimaaktivisten werden immer blöder und gefährlicher.
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Hösch
11.08.2023 08:38registriert März 2022
Der Schiffverkehr ist jetzt beileibe die energieeffizienteste Art Tonnage zu befördern. Und die Rheintalbahn wird duch solche Aktionen keinen Tag früher ausgebaut sein. Da ist mal 2035 zugesagt.
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Inelaferi
11.08.2023 06:58registriert August 2019
Dümmer gehts wohl nicht. Haben diese Personen überlegt wie lange der Bremsweg eines Schleppkahns ist und wie sich ein solches Ding ohne Fahrt in der Strömung steuern lässt? Ich hoffe wirklich, dass da nichts Schlimmes passiert.
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