Die acht stunden dauernde Protestaktion an der Basler Dreirosenbrücke ist am Freitagnachmittag zu Ende gegangen. Die Aktivistinnen und Aktivisten sprangen laut Polizeiangaben freiwillig ins Wasser. Vier Personen wurden festgenommen. Die Schifffahrt ist seit 15.00 Uhr wieder freigegeben.
Die Polizei hatte den Klima-Aktivistinnen und Aktivisten ein Ultimatum bis 14.00 Uhr gegeben. Allerdings tauchte sie bereits eine halbe Stunde früher auf der Dreirosenbrücke auf und führte Personenkontrollen durch.
Wie eine Sprecherin der Aktion sagte, hätten sich drei Personen freiwillig von der Brücke abgeseilt. Bei zwei weiteren Beteiligten sei die Polizei mit ihrem Boot involviert gewesen, was gefährlich für die Aktivistinnen und Aktivisten gewesen sei. Ein Polizeisprecher wollte diesen Vorwurf nicht kommentieren.
Die Kantonspolizei nahm im Auftrag der Staatsanwaltschaft und der Jugendanwaltschaft vier Personen unter anderem wegen des Verdachts auf Nötigung fest.
Es handelt sich um drei Erwachsene im Alter bis 26 Jahre und um eine jugendliche Person im Alter von 17 Jahren. Die Personen haben deutsche sowie schweizerischen Staatsbürgerschaften, wie die Polizei weiter mitteilte.
Zuvor waren die ins Wasser abgesprungenen Aktivisten durch Boote der Polizei und des Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit ans Ufer gebracht worden.
Fünf Personen hatten sich kurz vor 06.00 Uhr von der Dreirosenbrücke abgeseilt. Die Polizei sperrte den Rhein darauf aus Sicherheitsgründen für die Schifffahrt. Von der bis 14.00 Uhr dauernden Sperrung betroffen war gemäss Polizeiangaben ungefähr ein Dutzend Schiffe.
Die Aktivisten hatten zwei Transparente befestigt, eins mit der Aufschrift «Bewegungsfreiheit für Menschen statt für Öltanker» und ein Stoppsignal mit der Aufschrift «Kolonial».
Mit der Aktion wollten die Aktivistinnen und Aktivisten gemäss Mitteilung auf den Zusammenhang von Klimakrise und Migration aufmerksam machen. Man wolle das Anlegen und Entladen der Transportschiffe in den Rheinhäfen verhindern, über welche rund ein Drittel des in die Schweiz importierten Erdöls umgeschlagen werde.
Die Aktion fand im Rahmen des «No Borders Klimacamp» statt, das seit vergangene Woche auf der Basler Voltamatte weilt. Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern auch «das Ende der Kriminalisierung von Migration und die Schaffung sicherer Fluchtrouten». Sie kritisieren, dass der fossile Rohstoff «problemlos» Grenzen überqueren könnte, Flüchtlinge aber nicht. (sda)