Für viele Schweizerinnen und Schweizer, die in Deutschland einkaufen, war der Prozess der Mehrwertsteuer-Rückerstattung bislang mit erheblichem Aufwand verbunden: Belege sammeln, Formulare ausfüllen und am Zoll abstempeln lassen.
Doch damit könnte bald Schluss sein. Mit der Einführung des elektronischen Ausfuhrfuhrkassenzettels (eAKZ) soll die Rückerstattung der Mehrwertsteuer per App digitalisiert und vereinfacht werden.
Ursprünglich war die Einführung der eAKZ-App für den Sommer 2025 geplant. Doch wie die deutsche Generalzolldirektion gegenüber Blick bestätigte, wurde der Starttermin auf Ende 2025 verschoben.
Die Pilotphase soll nun zwischen dem 1. Oktober und Ende Dezember 2025 beginnen. In dieser Phase werden ausgewählte Unternehmen und Grenzzollstellen an dem Testlauf teilnehmen, wie die Grenzzolldirektion erklärte.
Die eAKZ-App ermöglicht es Einkaufstouristen, die Mehrwertsteuer-Rückerstattung bei einem Einkauf in Deutschland mit Wareneinfuhr in die Schweiz bequem über ihr Smartphone abzuwickeln:
Die digitale Lösung soll nicht nur den bürokratischen Aufwand für die Kundschaft deutlich reduzieren, sondern auch die Zollbehörden entlasten. Laut dem Südkurier wird beispielsweise am Hauptzollamt Singen ein grosser Teil des Personals für die Bearbeitung der analogen Ausfuhrscheine eingesetzt.
Nach Abschluss der Pilotphase ist eine vollständige Einführung der eAKZ-App im ersten Halbjahr 2026 geplant. Ab diesem Zeitpunkt sollen dann alle Grenzzollstellen an der Schweizer Grenze in das System integriert werden, um eine flächendeckende Nutzung der eAKZ-App zu ermöglichen.
Auch finanziell dürfte sich das neue System für Schweizer Kundinnen und Kunden lohnen: Laut einer Studie der Universität St.Gallen beantragt bislang nur rund die Hälfte der Schweizer Einkaufstouristen eine Mehrwertsteuer-Rückerstattung – vor allem wegen des hohen bürokratischen Aufwands. Mit der neuen App könnte sich dieser Anteil deutlich erhöhen. (ear)