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Krankenkasse

Krankenkassenprämien dürften 2026 erneut teurer werden

Krankenkassenprämien dürften 2026 erneut teurer werden – heute erfahren wir wie viel

Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider gibt am heutigen Dienstag die Krankenkassenprämien 2026 bekannt. Sie dürften erneut steigen.
23.09.2025, 04:4723.09.2025, 04:47

Nach einem Anstieg von 8,7 Prozent und 6 Prozent in den letzten Jahren rechnen Experten für das kommende Jahr mit einer erneuten Kostensteigerung.

Bundesraetin Elisabeth Baume-Schneider spricht an einer Medienkonferenz ueber die Krankenkassen Praemien 2025, am Donnerstag, 26. September 2024, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Dürfte kaum Good News verkünden: Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider informiert heute über die neuen Krankenkassenprämien.Bild: keystone

Der Vergleichsdienst Comparis erwartet einen Anstieg von vier Prozent, das Vergleichsportal bonus.ch rechnet mit einer durchschnittlichen Erhöhung um etwa fünf Prozent. Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) rechnet mit einem Anstieg der Kosten in der Grundversicherung um 2,7 Prozent.

Als Haupttreiber gelten die weiter wachsenden Gesundheitskosten. Laut Comparis steigen diese seit Jahren um rund drei bis viereinhalb Prozent pro Jahr. Hinzu kommen höhere Tarife der Spitäler, die Verluste der vergangenen Jahre ausgleichen wollen, sowie die verzögerten Effekte der Teuerung auf Medikamente und medizinische Güter. Auch die Umsetzung der Pflegeinitiative dürfte zusätzliche Mittel beanspruchen.

Caritas ist besorgt

Obwohl die neuen Aufschläge damit voraussichtlich weniger stark ausfallen als in den Vorjahren – 6,6 Prozent im Jahr 2023, 8,7 Prozent 2024 und 6 Prozent 2025 – warnen Sozialorganisationen vor den Folgen für einkommensschwache Haushalte.

Caritas rechnet damit, dass noch mehr Menschen unter Druck geraten, da die Prämien seit 2022 insgesamt um rund ein Viertel gestiegen sind, während die Löhne stagnierten. Allein Prämienverbilligungen würden die Belastung nicht ausreichend abfedern, so die Organisation.

Spezialfall Zug

Anders als die meisten Schweizerinnen und Schweizer werden die Zugerinnen und Zuger im nächsten Jahr deutlich weniger für Krankenkassenprämien bezahlen.

Der Zuger Regierungsrat entlastet die Bevölkerung in den Jahren 2026 und 2027 nämlich mit rund 220 Millionen Franken bei den stationären Spitalbehandlungen. Das heisst: Den Zugerinnen und Zugern werden in diesen zwei Jahren die stationären Spitalkosten zu 99 Prozent vergütet. Ein Prozent verbleibt aus «verfahrenstechnischen Gründen» bei den Krankenversicherern. Für gewöhnlich trägt der Kanton 55 Prozent der Kosten.

Laut einer Berechnung der KOF dürfte die Grundversicherung im Kanton Zug damit im Durchschnitt um 15,2 Prozent tiefer ausfallen. Das wird sich laut der KOF auch beim schweizweiten Durchschnitt bemerkbar machen. (sda)

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120 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P.
23.09.2025 05:36registriert August 2018
Nach einem Anstieg von 8,7 Prozent und 6 Prozent in den letzten Jahren rechnen Experten für das kommende Jahr mit einer erneuten Kostensteigerung.

Liebe Politiker

Ich möchte euch mal ein grosses, herzliches Dankeschön aussprechen, wie ihr euch immer so richtig ins Zeug legt, damit wir moderate Prämien zu berappen haben. Euer Einsatz sucht seinesgleichen. Danke.

Man stelle sich vor, unser Parlament wäre lobbyverseucht und man würde unser Amliegen **sogar** torpedieren. Zum Glück leben wir in einer Feenlandschaft mit stolzen Einhörnern.

Kumbaya.
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Kleinaberdoktor
23.09.2025 06:37registriert Mai 2020
Bald Zeit um auf die Strasse zu gehen um billigere Prämien zu erkämpfen und die Pharmakönige zu enttrohnen.🏴‍☠️
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LifeIsAPitch
23.09.2025 07:32registriert Juni 2018
Mit anderen Worten: wir erfahren heute, um wieviel unsere Löhne schrumpfen.
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