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Solothurner Literaturtage eröffnen mit Hommage an Gertrud Wilker

Eine Besucherin blaettert an einem Buechertisch in einem Buch, waehrend den 45. Solothurner Literaturtagen, am Freitag, 19. Mai 2023 in Solothurn. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Bild: keystone

Solothurner Literaturtage eröffnen mit Hommage an Gertrud Wilker

09.05.2024, 11:17
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Die 46. Ausgabe der Solothurner Literaturtage wird am heutigen Donnerstag eröffnet. An der Feier für geladene Gäste steht der 100. Geburtstag der Solothurner Autorin Gertrud Wilker im Zentrum. Die eigentliche Werkschau für das breite Publikum startet am Freitag.

Die Autorin Gertrud Wilker (1924-1984) hat in ihren Werken immer wieder die Enge der bürgerlichen Gesellschaft thematisiert. Bahnbrechend war ihr Roman «Nachleben» (1980). Erstmals in der belletristischen Literatur der deutschsprachigen Schweiz thematisierte sie darin die lesbische Liebe.

An der offiziellen Eröffnungsfeier zu den 46. Solothurner Literaturtagen werden fünf Gäste ihre jeweils eigenen Coverversionen zu Wilkers Werken präsentieren: «von Graphic Novel bis Theatertext, vielsprachig und vielschichtig», wie die Verantwortlichen in einer Mitteilung schreiben. Diese Hommage an Gertrud Wilker nehme damit die Bandbreite des Programms der anstehenden Literaturtage auf, heisst es weiter.

Das breite Publikum erwarten von Freitag bis Sonntag zwei weitere Retrospektiven. So wird der Autor Christoph Geiser auf sein Lebenswerk zurückblicken, das derzeit in einer neuen Werkausgabe erscheint. Der Mitherausgeber Moritz Wagner und Geiser treten zusammen am Freitagabend auf.

Ehrung für Ruth Schweikert

Eine besondere Ehrung erfährt Ruth Schweikert. Die Schriftstellerin und Theaterautorin ist im Juni 2023 mit 57 Jahren an Krebs gestorben. Als Mentorin und Dozentin am Schweizerischen Literaturinstitut Biel hat sie unzählige Schreibende gefördert und begleitet. Und sie hat ein eigenes Werk hinterlassen, in dem sie immer wieder von Menschen erzählt hat, die sich im Räderwerk des Alltags zu behaupten suchen.

Für die 46. Solothurner Literaturtage haben nun acht Kolleginnen und Kollegen Audiostationen in Solothurn platziert, die das «Wiederentdecken, Trauern oder Neubegegnen» erlauben, wie die Verantwortlichen der Literaturtage schreiben.

Darüber hinaus prägen die diesjährige Werkschau für schweizerisches und internationales Literaturschaffen die aktuellen Krisen-Themen. Angst, Künstliche Intelligenz (KI), Klimakrise, Krieg, Migration und Verunsicherung sind in der Literatur angekommen und schlagen sich in den 140 programmierten Veranstaltungen nieder.

74 Autorinnen und Übersetzer aus allen Sprachregionen der Schweiz und dem Ausland werden erwartet. Doch neben Lesungen und Diskussionen soll auch das Feiern nicht zu kurz kommen, zum Beispiel an drei Preisverleihungen. (sda)

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