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Monika Steigers «letzter Wunsch» wird erfüllt

Monika Steiger hat noch einen Wunsch: Sie will die Schweiz mit dem Zug bereisen.
Monika Steiger hat noch einen Wunsch: Sie will die Schweiz mit dem Zug bereisen.bild: screenshot srf

Überwältigende Solidarität nach SRF-Sendung: Monika Steigers «letzter Wunsch» wird erfüllt

In der SRF-Sendung «Mona mittendrin – bei Armutsbetroffenen» erzählt die Rentnerin Monika Steiger von ihrem grössten Traum: einer Zugfahrt durch die Schweiz. Dieser Traum wurde ihr nun erfüllt. Eine Story, die betroffen macht – aber auch ans Herz geht.
17.04.2023, 09:3817.04.2023, 12:40
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Vor 16 Jahren erkrankte Monika Steigers Mann an Darmkrebs, später dann an Demenz. Sie pflegte ihn zuhause. Doch irgendwann wurde Monika alles zu viel. «Körperlich sowie geistig», wie sie in der Sendung «Mona mittendrin – bei Armutsbetroffenen» letzte Woche erzählte. Darum beschloss ihr Hausarzt, dass ihr Mann einen Pflegeplatz brauche. Kurz darauf verstarb er.

Obwohl das Ehepaar das ganze Leben lang hart gearbeitet hatte, reichte das Geld nicht, um die Pflege durch Monika und dann die professionelle Pflege des Ehemannes zu finanzieren. Die Schulden häuften sich. Monikas Pensionskasse wurde gepfändet, seither lebt sie von 1100 Franken im Monat. In der SRF-Sendung erzählt die Rentnerin von ihrem grössten Traum: einer Zugfahrt durch die Schweiz. Aber das kann sie sich nicht leisten.

Das Schicksal von Monika berührte viele Menschen, so auch Parvez Sheik Fareed. Er sah sich die Sendung an und startete im Internet einen Spendenaufruf. Das Ziel: 3000 Franken für ein Seniorinnen-GA.

Das Ziel ist schnell erreicht – und trotzdem spenden die Menschen weiter: In nur drei Tagen kommen über 42'000 Franken zusammen. Sheik Fareed will die Spendenaktion nun noch einen Moment laufen lassen, sagt er gegenüber dem «Blick». «Offenbar wollen viele Menschen einen Beitrag dazu leisten, dass sich Monika weniger finanzielle Sorgen machen muss und sich endlich einige Wünsche erfüllen kann», meint er.

Monika Steiger ist überwältigt von der Solidarität. Das Generalabonnement stehe allerdings erst an zweiter Stelle: «Als Erstes bezahle ich meine Schulden zurück. Das ist das Wichtigste», sagt sie gegenüber dem «Blick». Aber dass sich ihr «letzter Wunsch», wie sie es nennt, bald erfüllen wird, ist für sie kaum zu glauben: «Es war der Traum meines Mannes und mir – wir haben beide gearbeitet, damit wir nach der Pensionierung etwas haben und die Schweiz kennenlernen.»

(oee)

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106 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bahnhofskiosk
17.04.2023 09:46registriert Dezember 2021
Es darf einfach nicht sein, dass jemand sein ganzes Leben lang chrampfet und dann in der Pension kein Geld mehr hat, weil man sich um erkrankte Familienangehörige kümmern muss.
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Garp
17.04.2023 10:02registriert August 2018
Warum hilft ihr niemand Ergänzungsleisungen zu beantragen? Die stünden ihr ja zu.
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Onyx
17.04.2023 10:50registriert Dezember 2014
Schön, dass ihr geholfen wird - aber es gibt viele weitere solche Fälle. Das Ganze zeigt bloss massivste Systemfehler im Schweizer Sozialsystem auf!
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