Spätestens seit dieser Woche ist der Sommer in der Schweiz angekommen. Um die hohen Temperaturen zu kompensieren, brauchen viele eine Abkühlung – vielleicht mit einem Sprung in den See oder mit einer eiskalten Glace.
Für die Feinschmecker-Fans gibt es eine gute Nachricht: An der Stauffacherstrasse 180 in Zürich öffnet am Mittwoch die neue Gelateria Nanimale. Die Gäste erwarten 42 vegane Glace-Sorten von Schokolade über schwarzen Sesam bis hin zu Espresso.
Apropos Kaffee: Mitgründer der neuen Gelateria namens Nanimale ist Benedikt Hess, der ebenfalls die Kaffee-Kette Vicafé mitgegründet hat. «Die veganen Glaces haben jedoch nichts mit den Kaffees zu tun», sagt Hess zu watson. Die Firma sei unabhängig.
Entstanden sei die Idee, cremige, aber vegane Glaces zu produzieren, durch Stephan Glattfelder und Daniel Bertozzi, welche bereits mit Bertozzi-Gelato Erfahrung im Glace-Business hätten. Doch die Entwicklung habe Zeit benötigt.
«Unser Ziel war es, vegane Glaces ohne chemische Zusatzstoffe zu entwickeln, die genauso gut schmecken wie Rahmglaces», erklärt Hess. Dafür habe das Team rund 6 Monate am Rezept getüftelt, bis die Nanimale-Glace entstanden seien. «Wir haben durch Experimentieren mit Pflanzenfasern eine Konsistenz und einen Geschmack hinbekommen, der sich nicht von Milchglaces unterscheidet und keinen Eigengeschmack hat», sagt der Nanimale-Gründer.
Die Glaces seien schnell gut angekommen: «Wir verkaufen sie bereits in etwa 500 Freizeiteinrichtungen und Geschäften, auch die Migros hat national drei unserer Sorten gelistet», sagt Hess stolz. Beim Detailhändler gebe es aktuell Gianduja-, Pistazien- und Haselnuss-Glace von Nanimale. Doch das sei erst der Anfang gewesen.
Um nächstes Jahr auch Stängeliglace und Cornets produzieren zu können, hat Nanimale ein Crowdinvesting auf der Plattform «Oomnium» gestartet. Bei einem Crowdinvesting können Menschen für ein Projekt Geld schicken wie bei einem Crowdfunding, doch sie erhalten dafür Anteile am Unternehmen und werden zu Mitinhabern. Statt auf einen grossen Investor setzt Nanimale damit auf viele kleinere Aktionäre. «Unser Ziel war es, die Marke bekannt zu machen durch ganz viele Menschen, die sagen können, das ist meine Glace, da bin ich beteiligt. Quasi eine Firma mit der Community zu haben», erklärt Hess.
Ursprünglich wollte Nanimale via Crowdinvesting 200’000 Franken sammeln. «Aktuell haben wir von 276 Aktionärinnen und Aktionären 510’000 Franken erhalten, mit den bestehenden Investoren sind das schon fast 300 Inhaber», so Benedikt Hess. Das Crowdinvesting dauere voraussichtlich noch bis am Donnerstag – könne aber auch verlängert werden. Hess zeigt sich zuversichtlich, die Menschen würden an den Erfolg von Nanimale glauben. Doch hat denn wirklich noch eine Gelateria in Zürich gefehlt?
«Es kann nie genug Gelaterias geben. Und das Schöne an einer Glace ist ja nicht, ob es vegan ist oder nicht, sondern dass die Freude daran die Menschen vereint. Gelaterias sind Happy Places für Jung und Alt. Das braucht es in Zürich immer», sagt Hess.
Beeren im Wald gesammelt, im Mixer püriert, ein wenig Wasser und natürlich Zucker. Sie hatten sie sehr gerne. Wusste gar nicht, dass ich der Zeit voraus war. Die war nämlich vegan, wie ich jetzt feststelle.