Schweiz
Leben

Wie der steile Anstieg an Transkindern Eltern überfordert

«Ich fühle mich als Frau, Mami»: Wie der steile Anstieg an Transkindern Eltern überfordert

20 Prozent der Jugendlichen sagen heute, sie seien nicht eindeutig heterosexuell. Dazu gehören auch immer mehr, die sich im falschen Körper geboren fühlen: Die Transgender-Sprechstunden verzeichnen einen massiven Anstieg. Wie ist das für die Eltern? Mütter erzählen.
08.01.2023, 08:4910.01.2023, 07:03
Sabine Kuster / ch media
Mehr «Schweiz»

Knapp drei Jahre ist es her, seit die Tochter fragte: «Wie stehst du zur Homosexualität, Mami?» «Kein Problem», antwortete Brigitte P. (Name geändert). Die Antwort der Mutter passt zur heutigen Zeit: Wenn sich das Kind zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt, können das die meisten Eltern akzeptieren.

Menschen mit einer Transidentit
Ab etwa 13 Jahren werden in der Schweiz Pubertätsblocker verschrieben, ab etwa 16 Jahren Hormone des gewünschten Geschlechtes. (Symbolbild)Bild: sda

Vor einem Jahr aber sagte die inzwischen 17-jährige Tochter dann: «Ich weiss nicht, ob ich eine Frau oder ein Mann bin.» Kurz darauf: «Ich fühle mich als Mann, Mami.» Im September bat die Jugendliche die Mutter, dass sie es mit «er» bezeichne und einen neuen, männlichen Vornamen benutze. Ausserdem würde er gerne das männliche Hormon Testosteron nehmen.

«Ich hänge in der Luft», sagt die Mutter nun. Sie bezweifelt, dass ihr Kind tatsächlich eine andere Geschlechtsidentität hat, als das biologische Geschlecht. Nie zuvor habe es davon gesprochen, ein Bub zu sein oder keine Mädchenkleider tragen zu wollen. Stattdessen gebe es ganz offensichtlich andere Krisen im Leben ihres Kindes, die bewältigt werden müssten.

Inzwischen hatten die beiden einen Termin bei der Transgender-Sprechstunde ihres Kantons. «Mein Kind ist dort ermuntert worden, den Namen zu wechseln. Als Mutter hatte ich nichts zu sagen.» Auf der Gemeinde konnte der Namen ohne die Einwilligung der Mutter geändert werden, für die Identitätskarte braucht es die elterliche Unterschrift. «Es ist nicht einfach, hier mit meinem Kind mitzugehen», sagt Brigitte P.

Einen Monat später lenkt die Mutter ein

Einen Monat später berichtet sie, sie habe sich damit abgefunden, sie werde ihre Unterschrift für die Änderung der ID geben. «Das ist jetzt halt so. Leicht fällt es mir nicht.» Doch eine Namensänderung könne man immerhin rückgängig machen. Sie sorgt sich über das, was nun kommt: «Was, wenn das Kind Hormone zu nehmen beginnt und medizinische Eingriffe macht, die bleibend sind – und es dann die Einstellung wieder ändert? Dann müsste mein Kind den Rest ihres Lebens im falschen Körper leben.»

May 13, 2016 - File - The Obama administration has told schools to allow transgender pupils to use the toilets that match their chosen gender identity. Attorney General Lynch said it would protect tra ...
Mann oder Frau oder etwas Anderes? Die Zerrissenheit, welchem Geschlecht Jugendliche zugehören, beschäftigt nicht nur die Betroffenen, sondern die ganze Familie.Bild: imago stock&people

Die Geschichte ist kein Einzelfall. In ganz Europa und Nordamerika hat unter den Jugendlichen der Anteil jener zugenommen, die sich nicht eindeutig mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren. In den USA ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup Anfang Jahr, dass in der die Generation Z, also bei den heute 12- bis 27-Jährigen, sich 21 Prozent als «queer» identifizieren. Sie sehen sich demnach als homosexuell, bisexuell oder transgender. Vor fünf Jahren war dieser Anteil mit knapp 11 Prozent noch halb so hoch.

Warum outen sich plötzlich so viele als trans?

Der enorme Anstieg kann vieles bedeuten. Und genau darüber wird heftig gestritten. Klar ist, dass es heute akzeptierter ist als früher, nicht hetero zu sein. Trauen sich deswegen nun viel mehr Jugendliche, dies auch zu sagen? Oder werden sie über die Präsenz des Themas erst dazu animiert, ihr Geschlecht diverser wahrzunehmen?

Die psychiatrischen Beratungsstellen in der Schweiz sind meist der Auffassung, dass es den Wunsch der Kinder und Jugendlichen zu respektieren gilt, wenn sie ihren Namen ändern und ihr Geschlecht angleichen wollen. Ab etwa 13 Jahren werden in der Schweiz Pubertätsblocker verschrieben, ab etwa 16 Jahren Hormone des gewünschten Geschlechtes.

Eine gesetzliche Regelung gibt es nicht. Für operative Eingriffe, wie eine Brustabnahme, braucht es vor der Volljährigkeit die Einwilligung der Eltern. Es lassen sich allerdings kaum Kliniken finden, die vor der Volljährigkeit operieren.

Sind die Eltern komplett dagegen, dass ihr Kind das andere Geschlecht annimmt, geht die Beziehung oft in die Brüche und sie verlieren den Kontakt. Unterstützen die Eltern es ohne Widerspruch, während sie noch die Obhut haben, kann dies auf sie zurückfallen, sollte das Kind den Entscheid bereuen.

Oft wollen die Kinder, dass die Transition schnell geht und sind gut informiert. Die Eltern sind überfordert. Manchmal aber entspannt sich der Konflikt, wenn erst mal der Namenswechsel vollzogen ist.

Andere Eltern haben keine Mühe mit der Geschlechtsangleichung

Längst nicht alle Eltern haben Mühe damit, wenn ihr Kind das Geschlecht wechseln will. Die Mutter eines 13-jährigen Transsohnes beispielsweise empfindet es als Erleichterung, dass ihr Kind nun Pubertätsblocker bekommt und deswegen die Menstruation nicht mehr hat. Vor einem Jahr nahm es einen männlichen Vornahmen an.

Früher sei er einfach ein wildes Mädchen gewesen und habe alles wie die Buben gemacht, boxte bei Konflikten kurzerhand zurück, sass breitbeinig auf dem Stuhl, ging je nach Gelegenheit auch mal aufs Männer-WC. Doch dann seien die schulischen Leistungen abgesackt, er habe Schlafstörungen und Suizidgedanken gehabt.

«Jetzt lacht er wieder mehr», sagt die Mutter, «das sehe ich, und das sieht auch sein Umfeld. Wie kann man da dagegen sein? Ich akzeptiere seinen Weg, weil es ihm nun besser geht.» Die Mutter würde ihren Transsohn auch unterstützen, wenn er sich die Brust abnehmen lassen wollte.

Meistens ‒ aber nicht immer bleiben die Jugendlichen dabei

Isabelle Ferrari hat ebenfalls den Wandel eines Transkindes miterlebt: Die Tochter ihres Freundes war 14 als sie verkündete, sie sei lesbisch. Mit 16 Jahren erklärte sie, dass sie sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühle. «In vier Einzelsitzungen bei einem Kinderpsychiater in Genf ist ihr bescheinigt worden, dass sie über die Urteilsfähigkeit verfüge, um eine Hormontherapie und eine Mastektomie zu beginnen», erzählt Ferrari.

Die Eltern wollten das nicht, es kam zum Konflikt. Kurz vor der Volljährigkeit mit 17 Jahren sei das Kind unter Vormundschaft gestellt worden. «Der Dialog blieb aber bestehen», sagt Ferrari, «und nach zwei Jahren sagte sie uns und der Schule plötzlich, sie wolle doch wieder Frau sein.»

Seither kämpft Ferrari als Mitgründerin der Elternvereinigung AMQG «für einen massvollen Ansatz zu Genderfragen bei Jugendlichen» dafür, dass Eltern den Beratungen mehr Gehör schenken. «Es geht zu schnell, das sagen alle unsere 50 Familien, die wir vertreten. Die Risiken werden zu wenig thematisiert. Und die Eltern unter Druck gesetzt, dass sie schnell zustimmen.»

Dabei sei der Einsatz von Pubertätsblockern meist eine Einbahnstrasse: Mehr als 95 Prozent all jener, die sie nehmen, bleiben auf dem eingeschlagenen Weg zur Transition. Für Ferrari ist das keine Bestätigung, dass dieser richtig ist. Sie sagt, es gebe weltweit eine enorme Zunahme von Transjugendlichen, da müsse man doch innehalten und fragen, warum, statt einfach mit einer Behandlung fortzufahren, die angesichts der Risiken und vielen Unbekannten auch als experimentell betrachtet werde.

Sie bemängelt, dass es in der Schweiz keine Richtlinien gibt. «In keinem anderen Bereich werden Zwölfjährigen so folgenreiche Entscheide zugemutet», stellt sie fest. So dürfe man sich etwa erst mit 18 Jahren sterilisieren lassen, aber diese Teenager dürften Blocker gegen Hormone einnehmen, welche überhaupt erst zur Fruchtbarkeit führten.

Das Pendel scheint zurückzuschwingen

Dagmar Pauli, Chefärztin und stellvertretende Direktorin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychiatrie in Zürich kennt die Vorwürfe. Dass die Eltern sehr unterschiedlich eingestellt und viele hin- und hergerissen sind, hat man auch in Zürich gemerkt, der grössten Transgender-Sprechstunde für Jugendliche im Land.

Obwohl es inzwischen verschiedene Studien zum Thema gibt, herrscht längst kein Konsens. So führen Pubertätsblocker zur schlechteren Knochendichte, andererseits haben Jugendliche, die Zugang zu Pubertätsblockern hatten, weniger Suizidgedanken.

Aktuell scheint das Pendel gerade zurückzuschwingen, die Regierungen werden zurückhaltender. In Nordeuropa haben Schweden und Finnland, einst Vorreiter in geschlechtsangleichenden Therapien, 2020 beziehungsweise 2022 beschlossen, künftig zurückhaltender zu sein und neue Richtlinien herauszugegeben, gemäss welcher medizinische Therapien für Minderjährige nur noch in Ausnahmefällen und innerhalb von Studien möglich sind.

Klage gegen eine Klinik

In England bereiten ehemalige Patientinnen und Patienten einer Transgenderklinik eine Sammelklage vor, weil sie, wie sie behaupten, zur Geschlechtsumwandlung gedrängt worden seien. Die Klinik wurde mittlerweile geschlossen, da der nationale Gesundheitsdienst befand, die Kinder sollten ganzheitlicher betreut werden.

Angeboren oder nicht?
Zumindest bei der sexuellen Orientierung geht man heute davon aus, dass sie angeboren ist. Homosexuelle kann man nicht «umpolen». Doch gerade bei der Sexualität zeigen die Studien, dass es keine konstante Zahl gibt, wie viele Personen in einer Bevölkerung sich als schwul, lesbisch ‒ oder bisexuell bezeichnen. Zu breit ist das Spektrum des sexuellen Begehrens der Menschen.

So stieg auch der Anteil all jener, die sich in Deutschland als klar homosexuell bezeichnen von rund einem Prozent im Jahr 2000 auf rund drei Prozent im Jahr 2016 ‒ doch schon 1948 war der berühmte Kinsey-Report zum Ergebnis gekommen, dass nur die Hälfte der Männer in der US-Bevölkerung ausschliesslich heterosexuell seien. Die Übergänge sind oft fliessend. Ob auch die Genderidentität angeboren ist, ist offen. Fliessend sind die Übergänge jedenfalls auch da: «Gender-fluid», nennt sich das. (kus)

Bloss geht die Zahl der Jugendlichen, die eine Beratung wünschen, nicht zurück. Jedenfalls nicht in der Schweiz. Jugendpsychiaterin Pauli sieht einen sehr starken Anstieg in der Zürcher Transgender-Sprechstunde ‒ 2010 waren es drei Beratungen pro Jahr, 2012 dann sieben und nun fünfzig bis sechzig alleine aus dem Kanton Zürich.

Doch wie viel davon eine echte Zunahme ist, ist ihrer Meinung nach unklar: «Die Jugendlichen informieren sich heute im Internet und kommen deswegen früher zu uns. Ausserdem sind sie heute offener ihren Eltern gegenüber und starten die Beratung bevor sie volljährig sind.»

«Vom Ignorieren», sagt Pauli, «geht die Geschlechts-Dysphorie nicht weg. Und auch wenn man nichts Medizinisches tut, werden durch die Entwicklung eben auch körperliche Tatsachen geschaffen.» Sie spricht damit den kniffligsten Fall an, nämlich dann, wenn ein Kind kurz vor der Pubertät steht und speziell, wenn es körperlich ein Bub ist: Werden jetzt keine Pubertätsblocker verabreicht, wird die Stimme irreversibel tief, der Bart spriesst, die Muskeln wachsen.

Dagmar Pauli, Chefärztin Klinik für Jugendpsychiatrie Zürich
Dagmar Pauli, Chefärztin Klinik für Jugendpsychiatrie Zürich.Bild: zvg

Pauli sagt, noch nie hätten Eltern offen Kritik an der Transgender-Sprechstunde geäussert. Tatsächlich will auch jene Mutter anonym bleiben, die sagt: «Ich empfand die Ärztin als sehr dominant. Das Gespräch mit mir wurde klar mit dem Ziel geführt, dass ich meine Unterschrift zur Hormonbehandlung gebe. Mir wurde gesagt, so werde mein Kontakt zum Kind wieder besser. Und mit 18 Jahren hätten wir eh keinen Einfluss mehr. Sie interessierte sich nicht dafür, wie mein Kind früher war. Statt dass sie mich beruhigt hätte und auf meine Bedenken eingegangen wäre, war ich nachher komplett durch den Wind.»

Pauli sagt dazu: «Es kann natürlich sein, dass manche Eltern es als drängend empfinden, wenn wir die schwierige Situation auch aus der Sicht des Kindes aufzeigen. Trotzdem verstehe ich die Sorge der Eltern, und wir vermitteln auch, das trans sein nicht einfach sein wird. Ich hätte als Mutter auch Mühe mit dem Thema», beteuert Pauli.

«Wir versuchen Zeit zu schaffen für eine sorgfältige Entscheidung.»

Einige Eltern von Transkindern und Jugendlichen tauschen sich regelmässig im Angehörigentreffen von Transgender Network Switzerland TGNS aus. Doch die Organisatorinnen wollen im Artikel nicht zitiert werden, dies, weil gleichzeitig die Elternvereinigung AMQG «für einen massvollen Ansatz zu Genderfragen bei Jugendlichen» zu Wort kommt. Derart verhärtet sind die Fronten, zu extrem empfindet man jeweils die Gegenseite.

Höheres Suizidrisiko von Transpersonen

Unter Druck sind die Eltern auch wegen des Suizidrisikos. Dieses ist bei Jugendlichen, die Probleme mit ihrem körperlichen Geschlecht haben, erhöht. Darauf weist Pauli die Eltern hin.

Isabelle Ferrari ist der Meinung, dass bei Suizidgedanken eine Psychotherapie erfolgen sollte. Tatsächlich sind viele von Paulis Jugendlichen bereits in einer Psychotherapie. Während die eine Seite sagt: Die psychischen Probleme kommen daher, weil das Kind sein richtiges Geschlecht nicht leben kann, sagt die andere Seite: Die psychischen Probleme sind das eigentliche Problem und haben andere Ursachen.

Brigitte P. ist überzeugt, dass ihr Kind eine Krise hat, weil vor vier Jahren sein Vater gestorben ist – es depressiv gewesen sei und weil es zu viel gekifft habe. Wegen dieser Probleme wurde es auch nicht sofort in der Sprechstunde aufgenommen, sondern musste zuerst wieder einigermassen psychisch stabil werden.

«Wenn mein Kind trans wird, sind diese Probleme nicht plötzlich weg», sagt die Mutter. Ausserdem sei man in der Pubertät doch immer auf der Suche nach seiner Identität – nur weil man sich in seinem Körper nicht wohlfühle, bedeute es nicht, dass man im anderen Geschlecht wohler sei. «Geschlechter-Dysphorie ist in meinen Augen meistens ein Nicht-akzeptieren-Wollen des eigenen Geschlechts.» Und Frau-Sein sei doch ein riesiges Spektrum. «Es gibt nicht nur diese Girlie-Rolle, welche auf Social Media kursiert.»

Sind die Geschlechter zu eng definiert?

Sind am Ende die zu eng definierten Rollenbilder das Übel? Eltern von Transgender-Kindern schildern nämlich, dass die Fixierung aufs gefühlte Geschlecht zuerst gross sei und extrem gelebt werde. Später wäre es manchmal für einen Transbub okay, mal wieder ein rosa T-Shirt zu tragen. Doch die Mutter des 13-Jährigen sagt: «Mein Sohn trägt jetzt weder rosa noch Nagellack, einfach, weil er weiss, dass er das klassische männliche Bild abgeben muss, um die Hormonblocker zu erhalten.»

Die Zuteilung zu einem Geschlecht ist stark in der Gesellschaft und so wollen die meisten Menschen einem von beiden zugehörig sein und nicht auffallen. So selbstbewusst non-binär wie Literaturstar Kim de l’Horizon leben die wenigsten.

Wenn der Körper nicht zur Identität passt, wird es oft für die ganze Familie schwierig. So sehr die heute erlaubten Hormontherapien und operativen Geschlechtsangleichungen manchen Jugendlichen helfen – so sehr stellen sie deren Eltern auch vor fast unentscheidbare Fragen.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
360 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
weissauchnicht
08.01.2023 09:58registriert März 2019
Ich frage mich, ob es bei der gefühlten Geschlechtsidentität wirklich um das Geschlecht im biologischen Sinn geht, oder um soziale Rollen.
Die Verunsicherung zeigt mir vor allem, die sehr die sozialen Rollen immer noch an das biologische Geschlecht gebunden sind. Und offenbar ist es einfacher, das biologische Geschlecht zu ändern, als das gesellschaftliche Rollenverständnis aufzubrechen. Das ist für mich die Tragik hinter der Trans-Debatte.
48923
Melden
Zum Kommentar
avatar
3klang
08.01.2023 10:02registriert Juli 2017
Vielfach wird moniert, dass es sehr früh sei, sich mit rund 16 in der Berufswahl entscheiden zu müssen. Diese Entscheidung ist aber jederzeit revidierbar und nicht selten ändern Menschen ihren Beruf mehrfach im Leben.

Eine Entscheidung zur Geschlechterwahl ist massiv einschneidender und teilweise nicht umkehrbar. Und diese Entscheidung soll dann schon ab 14 getroffen werden können? Nur schon die Entscheidungsfreiheit zu haben ist eine immense Last.
36837
Melden
Zum Kommentar
avatar
Phrosch
08.01.2023 09:33registriert Dezember 2015
Ich frage mich schon länger, was für eine Rolle es spielt, dass wir seit vielen Jahren schon Babys und Kleinkinder mit Kleidung und Spielzeug umgeben, das „typisch Mädchen“ oder „typisch Bub“ ist: die pinke Prinzessin und der blaue Pirat. In meiner Kindheit gab es kein pink und vuele Spielsachen, die einfach für Kinder gedacht waren.
Vielleicht wäre es einfacher, sich als Teenager zu finden, wenn man als Kind einfach ein Kind sein könnte?
30244
Melden
Zum Kommentar
360
«Grosse Bestürzung»: Armeeangehöriger stirbt bei Bremgarten AG nach Schussverletzung

Traurige Nachricht aus Bremgarten AG: Am Dienstagvormittag ereignete sich bei einer Übung der Nachschub-Rekrutenschule 45 auf dem Waffenplatz Bremgarten ein Schiessunfall. Aus derzeit nicht geklärten Gründen löste sich in einem Militärfahrzeug ein Schuss aus einem Sturmgewehr und traf Armeeangehörigen am Kopf.

Zur Story