Der Debütroman von Kim de l'Horizon handelt von Ressentiments, welche über die queere Community zirkulieren. In «Blutbuch» schildert de l'Horizon, wie es wirklich ist, in einem nonbinären Körper zu stecken. Dafür konnte Kim de l'Horizon am Montag nun in Frankfurt am Main den Deutschen Buchpreis entgegennehmen.
«Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur (...) nach einer eigenen Sprache», so die Begründung der Jury: «Jeder Sprachversuch, von der plastischen Szene bis zum essayartigen Memoir, entfaltet eine Dringlichkeit und literarische Innovationskraft, von der sich die Jury provozieren und begeistern liess.»
Bei der Preisverleihung in Frankfurt am Main widmete Kim de l'Horizon den Preis den «Frauen im Iran» und rasierte sich dazu am Rednerpult die Haare ab, wofür es Standing Ovations gab.
"Die Jury hat diesen Preis ausgewählt als ein Zeichen gegen Hass und für die Liebe (...) und für die Frauen im Iran", sagt Kim de l'Horizon in einer emotionalen Rede! #dbp22 pic.twitter.com/S8EKC9RZBt
— Deutscher Buchpreis (@Buchpreis) October 17, 2022
Der Deutsche Buchpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche und wird seit 2005 verliehen. Für die aktuelle Ausgabe wurden laut Jury insgesamt 233 Titel gesichtet. Zuletzt ging er im vergangenen Jahr an die Schriftstellerin Antje Rávik Strubel für ihren Roman «Blaue Frau». Kim de l'Horizon ist nach Melinda Nadj Abonji erst die zweite Person aus der Schweiz, die den Deutschen Buchpreis gewinnt. Die Zürcher Autorin erhielt die Auszeichnung 2010 für ihren Roman «Tauben fliegen auf».
Der Deutsche Buchpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche und wird seit 2005 verliehen. Für die aktuelle Ausgabe wurden laut Jury insgesamt 233 Titel gesichtet. Zuletzt ging er im vergangenen Jahr an die Schriftstellerin Antje Rávik Strubel für ihren Roman «Blaue Frau».
Die Auszeichnung ist mit insgesamt 37'500 Euro dotiert: Der Sieger oder die Siegerin erhält 25'000 Euro, die übrigen Autorinnen und Autoren der Shortlist jeweils 2500 Euro. Letztere Prämien gehen in diesem Jahr an Fatma Aydemir («Dschinns»), Kristine Bilkau («Nebenan»), Daniela Dröscher («Lügen über meine Mutter»), Jan Faktor («Trottel») und Eckhart Nickel («Spitzweg). (chm) (aargauerzeitung.ch)