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Luftfahrt

Tiger verschwinden vom Schweizer Himmel – F-35 kosten über 6 Milliarden

Tiger verschwinden vom Schweizer Himmel – F-35 kosten über sechs Milliarden

16.02.2022, 15:3116.02.2022, 17:41
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Mit insgesamt 9.3 Milliarden Franken will der Bundesrat die Armee für die Zukunft wappnen – zwei Drittel davon sollen für die F-35-Kampfjets verwendet werden. Die Armeebotschaft, die den Kauf der neuen Flugzeuge besiegeln soll, muss nun noch durch das Parlament.

Der Bundesrat beantragt den eidgenössischen Räten insgesamt 6.035 Milliarden Franken für die Beschaffung der Kampfflugzeuge F-35, wie er am Mittwoch mitteilte. Für entsprechende bauliche Massnahmen kommen 120 Millionen Franken hinzu.

Die Beträge waren bereits bekannt. Nun legt der Bundesrat dem Parlament die entsprechenden Verpflichtungskredite vor. Diese enthalten die Teuerung bis zur Auslieferung und die Mehrwertsteuer. Das Parlament entscheidet abschliessend. Die Bundesbeschlüsse unterstehen wie immer bei Kreditvorlagen nicht dem Referendum.

So sieht der F-35A aus

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So sieht der F-35A aus
Der Entscheid ist gefallen: Der Bundesrat will den F-35A von Lockheed Martin.
quelle: keystone / peter klaunzer
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Zusatzkosten bei Verzögerung

Nach dem Beschluss des Parlaments zum Verpflichtungskredit können die Beschaffungsverträge mit der US-Regierung aus einer rein rechtlichen Sicht unterzeichnet werden. Erfolgt die Unterzeichnung vor Ende 2022, können voraussichtlich 2027 die ersten und 2030 die letzten Flugzeuge übernommen werden, wie der Bundesrat schreibt.

Trotzdem könnte sich die Beschaffung der US-amerikanischen Kampfjets vom Hersteller Lockheed Martin verzögern, wie es in der Armeebotschaft 2022 heisst. Nach der Verabschiedung der Armeebotschaft will der Bundesrat mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags zuwarten, bis eine allfällige Abstimmung über die Volksinitiative «gegen den F-35 (Stop F-35)» durch ist.

«Der Bundesrat wird die Verträge nicht vor einem allfälligen Scheitern der Volksinitiative im Sammelstadium, einem Rückzug der Volksinitiative oder einer Ablehnung an der Urne unterzeichnen», schreibt er. Mit einer Volksabstimmung ist nicht vor November 2022 zu rechnen. Die Unterschriften müssen zuerst gesammelt werden, dann geht die Initiative an den Bundesrat zur Stellungnahme und schliesslich in das Parlament.

Wird die Initiative abgelehnt, könnte der Bundesrat am Tag nach der Abstimmung seine Unterschrift unter den Kaufvertrag setzen, sonst müsste eine neue Armeebotschaft ausgearbeitet werden – mit einem neuen Typenentscheid. Laut dem Bundesrat ist bei einer Verzögerung der Beschaffung mit zusätzlichen Kosten zu rechnen.

Weitere Milliardeninvestitionen

Neben den Krediten für die neuen Kampfjets beantragt der Bundesrat dem Parlament, weitere Gelder zu bewilligen – 1.987 Milliarden Franken für das bodengestützte Luftverteidigungssystems Patriot sowie weitere 66 Millionen Franken für damit verbundene bauliche Massnahmen an den Standorten der Militärflugplätze.

Für weitere 695 Millionen Franken soll zudem neues Armeematerial beschafft werden. Das Immobilienprogramm des Verteidigungsdepartement VBS schlägt im Jahr 2022 mit 349 Millionen Franken zu Buche. (sda)

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67 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SBRUN
16.02.2022 16:50registriert September 2019
Waren das noch Zeiten, als wir in Meiringen in den WK's einmal als Attraktion einem Hunter einen Sack Konfetti in den Bremsfallschirm geschoppt haben und dann einfach nur die Landung des Fliegers genossen haben.
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nib
16.02.2022 15:57registriert Mai 2016
Kauft die Dinger endlich, ich kann das Thema nicht mehr hören. Das Volk will Flieger, also gebt sie ihm. (Dabei hatte ich noch dagegen gestimmt)
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Rüssgeischt
16.02.2022 17:10registriert Februar 2021
Noch Mal abstimmen wegen der Initiative, noch weitere Verzögerung, noch weitere Verteuerung!
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