Beim schweren Unglück am Sonntag kollidierten zwei Leichtflugzeuge der deutschen Flugstaffel Grasshoppers. Ein Pilot starb, ein zweiter konnte sich retten. Bei dessen Flugzeug löste sich das automatische Rettungssystem aus, was dem Piloten das Leben rettete. Das Leichtflugzeug kam im Garten eines Einfamilienhauses mit zerstörtem Fahrwerk und abgeknicktem Flügel runter, aber mit relativ intakter Führerkabine.
Das andere Flugzeug aber, bei dem sich das Rettungssystem nicht ausgelöst hatte, stürzte mitten im Dorf in eine Scheune. Der 50-jährige Pilot kam dabei ums Leben. Trümmerteile bedeckten die Dorfstrasse, während erste Einwohner zum Unfallort eilten. «Dittingen hatte 100 Schutzengel», sagte Regierungsrätin Sabine Pegoraro an einer Pressekonferenz wenige Stunden später.
Sofort nach dem Unfall kritisierten Einwohner die weitere Durchführung von Flugshows als nicht verantwortbar, nachdem es bereits 2005 zu einem tödlichen Absturz in Dittingen gekommen war.
Der Unfall zeige exemplarisch, dass die Sicherheit der Bevölkerung trotz gegenteiliger Beteuerungen der Veranstalter nicht gewährleistet sei, sagte eine Frau. Auch wenn die Dittinger Flugtage «grundsätzlich sympathisch» seien. «Man traut sich nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn nicht ein solches Leichtflugzeug, sondern die F-18, die am Samstag über Dittingen ihre Runden zog, abgestürzt wäre.»
Dagegen hatte OK-Mitglied und Flugleiter Urs Winkelmann an der Pressekonferenz festgehalten: «Die Sicherheit hat immer die absolut höchste Priorität. Der Anlass wird gemäss eines Pflichtenhefts des BAZL (Bundesamt für Zivilluftfahrt) durchgeführt. Das BAZL hat gleichzeitig die Oberaufsicht über den Anlass, die Fluggruppe Dittingen ist der Organisator.»
Dieter Haldemann vom BAZL sagte: «Die Grasshoppers sind erstmals in der Schweiz geflogen. Wir hatten keinen Anlass, am Können der Piloten zu zweifeln.» Nicht jeder Pilot könne an einem Flugtag mitmachen. «Wir können auch Piloten grounden, was aber selten vorkommt. In der Regel sind das hochprofessionelle Piloten mit viel Flugerfahrung.»
Gemeinderat Edi Jermann wies darauf hin, dass alle Untersuchungen nach dem Unfall von 2005 zum Schluss kam, «dass wir nichts falsch gemacht hatten». OK-Präsidentin Weibel sagte an der Pressekonferenz dazu: «Über die Zukunft der Flugtage müssen wir zusammen mit der Gemeinde beraten.» Gemeinderatsvizepräsident Edi Jermann ergänzte: «Solange wir den Grund für den Unfall nicht kennen, müssen wir nicht überhastet über die Zukunft der Flugtage entscheiden.»
Damit steht in den Sternen, wie es mit den Flugtagen, die alle zwei Jahre durchgeführt werden, weitergeht. Die Verantwortlichen wollen nun erst die genaue Ursache abgeklärt haben. Die Flugtage haben im Laufental den Charakter eines Volksfestes, das in der Bevölkerung stark verankert ist.