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Journalist des Jahres 2020 – Gewinner, Platzierungen, Kommentare

Das grosse Journalistinnen-Ranking 2020 – watson holt sich zwei Kategorien

Das Branchen-Magazin «Schweizer Journalist» ermittelt jedes Jahr in einem Publikums-Voting die besten Journalistinnen und Journalisten des Landes. Drei Journalistinnen vom SRF gewinnen die Hauptkategorie, watson räumt in zwei Kategorien ab.
17.12.2020, 16:1017.12.2020, 17:12
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Knapp 1000 Medienschaffende küren jeweils Ende Jahr in einem Online-Voting die besten und einflussreichsten Schweizer Journalistinnen und Journalisten. Veranstalterin des Wettbewerbs ist das Branchen-Magazin «Schweizer Journalist». Eine Vorjury, bestehend aus 40 Branchenvertretern, nominiert die Kandidatinnen und Kandidaten. Auffällig dieses Jahr: In neun von zehn Kategorien gewannen Frauen.

watson publiziert die Siegerinnen und Sieger der jeweiligen Kategorien des Rankings 2020:

DIE Journalistinnen des Jahres

Sie sind die Journalistinnen des Jahres 2020 (v.l.): Nicole Vögele, Fiona Endres und Anielle Peterhans.
Sie sind die Journalistinnen des Jahres 2020 (v.l.): Nicole Vögele, Fiona Endres und Anielle Peterhans. Bild: srf / oscar alessio

Das SRF holt sich erneut den Spitzenplatz. Nachdem vergangenes Jahr die «Echo der Zeit»-Moderatorin Nicoletta Cimmino die Hauptkategorie gewonnen hat, steht dieses Jahr ein Journalistinnen-Trio von der SRF-Sendung «Rundschau» auf dem ersten Podestplatz.

Das Verdikt ist eindeutig: 43,5 Prozent der Stimmen gingen beim Online-Voting des «Schweizer Journalist» an Fiona Endres, Nicole Vögele und Anielle Peterhans. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) und der «Washington Post» enthüllten sie die Hintergründe einer der grössten Geheimdienststorys der jüngeren Schweizer Geschichte. Der amerikanische und auch der deutsche Geheimdienst waren Besitzer der Crypto AG. Und letztere lieferte die Chiffriergeräte in allen Herren Länder.

Chefredaktorin des Jahres

In der Kategorie Chefredaktion des Jahres löst Nicole Meier, Chefredaktorin von Keystone-SDA, den letztjährigen Sieger und watson-Chefredaktor Maurice Thiriet ab. Meier gewinnt mit einem Vorsprung von 2,1 Prozent. Sie halte die Redaktion «on the move, trotz knapper Finanzen», wird das Schaffen der Journalistin beschrieben.

Reporterin des Jahres

Sarah Serafini von watson darf sich nun «Reporterin des Jahres 2020» nennen.
Sarah Serafini von watson darf sich nun «Reporterin des Jahres 2020» nennen.bild: zvg

In der Kategorie «Reporterin des Jahres» holt sich watson Journalistin Sarah Serafini den ersten Platz. Sie begeistert andere Medienschaffende mit ihrem «ansprechenden Schreibstil» und den modernen und gut beleuchteten Themen, heisst es im «Schweizer Journalist».

Kulturjournalistin des Jahres

Gewinnt den Preis nicht zum ersten Mal: watson-Journalistin Simone Meier.
Gewinnt den Preis nicht zum ersten Mal: watson-Journalistin Simone Meier. bild: zvg

In der Kategorie Kultur gewinnt ebenfalls eine watson-Journalistin. Simone Meier heimst den Preis nicht zum ersten Mal ein. Sie gewinnt mit 34 Prozent der Online-Stimmen. «Keine schreibt schönere Texte über Kultur – und über Trash-TV», beschreibt jemand ihr Schaffen.

Politjournalistin des Jahres

Mit 30,7 Prozent der Online-Stimmen gewinnt die SRF-Bundeshauskorrespondentin Nathalie Christen. Seit etwas mehr als vier Jahren berichtet Christen bereits für das SRF. Und sie tue das stets «unaufgeregt, authentisch und immer mit etwas Schalk», schreiben ihre Berufskolleginnen und Kollegen.

Wirtschaftsjournalistin des Jahres

Olivia Kühni, Journalistin bei der Republik,holt sich mit 31,7 Prozent der Stimmen Gold. Kühni arbeitet seit über zehn Jahren als Journalistin und schreibt primär über politische und wirtschaftliche Themen. Sie schaffe es, auch Lust auf trockene Themen zu machen, heisst es im «Schweizer Journalist».

Kolumnistin des Jahres

Nina Kunz, die für das «Magazin» des «Tages-Anzeiger» schreibt, gewinnt mit grossem Vorsprung in der Kategorie Kolumne. «Grosser Unterhaltungswert, runde Texte, lässt schwierige Themen nicht aus», schreiben ihre Berufskolleginnen über sie.

Sportjournalist des Jahres

Als einziger Mann in den zehn Kategorien gewinnt Mämä Sykora vom Schweizer Fussballmagazin Zwölf die Auszeichnung als bester Sportjournalist des Jahres. «Es gibt nur einen, der Fussball WIRKLICH lebt, liebt und weitergibt», sagen Sykoras Berufsgspändli über ihn.

Recherchejournalistin des Jahres

Die Republik-Journalistin Adrienne Fichter gewinnt mit 33,8 Prozent der Online-Stimmen den ersten Platz in der Kategorie Recherche. «Endlich kann man Themen aus der Tech-Szene lesen», wird sie gelobt.

Gesellschaftsjournalistin des Jahres

Die Philosophin Barbara Bleisch, die seit 2010 regelmässig die SRF-Diskussionssendung «Sternstunde Philosophie» moderiert, holt sich den ersten Platz in der Kategorie Gesellschaft. Bleisch habe es geschafft, die Philosophie zu einem breit beachteten Thema zu machen, steht über sie im «Schweizer Journalist».

Jung-Journalistin des Jahres

In der Kategorie Newcomer holt sich die Jungjournalistin Ronja Beck, die bei der «Republik» schreibt, den ersten Platz. Sie gewinnt mit 27,9 Prozent der Online-Stimmen. «Kann über alles schreiben, dass man es noch vor dem Frühstück verschlingt», beschreiben Becks Berufsgspändli ihre Schreibe.

Der von der Redaktion des «Schweizer Journalist» vergebene Sonderpreis geht an das Recherchedesk von Tamedia. Die in Buchform herausgegebene minutiöse Chronologie des ersten Lockdowns liest sich wie ein Krimi. Unweigerlich fragt man sich bei der Lektüre, weshalb aus den damaligen Geschehnissen so wenig Lehren gezogen wurden und wir heute wieder an einem ähnlichen Punkt stehen.

Zu «Local Heroes» hat die Redaktion gekürt: Sophie Reinhardt («Der Bund»), Matieu Klee (SRF Regionaljournal Basel), Simon Jacoby (Tsüry.ch), Denise Erni («Die Südostschweiz»), Simon Mathis («Luzerner Zeitung»), Isabel Zumofen («Canal 9») und Lillo Alaimo («Il Caffè»).

(ohe/sda)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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milkdefeater
17.12.2020 16:43registriert Februar 2015
Brauchen wir jetzt eine Männerquote bei Journalismuspreisen oder können wir uns einfach für die Geehrten freuen?
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tr3
17.12.2020 17:34registriert April 2019
Ich fass es nicht, Mämä hat endlich gewonnen.

Aber auch die Auszeichnungen für Serafini und - vor allem - Meier sind hochverdient. Gratulation!
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raues Endoplasmatisches Retikulum
17.12.2020 17:26registriert Juli 2017
Gratulation!
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