Die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz ist im August gegenüber dem Juli um 14,7 Prozent auf 2046 gestiegen. Wichtigste Herkunftsländer waren Afghanistan und die Türkei. Die Zahl der irregulären Einreisen stieg um 2250 Fälle auf 5826.
Im Vergleich mit dem Vorjahres-August stieg die Zahl der Asylgesuche um 490, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Montag mitteilte. Darüber hinaus erhielten im Berichtsmonat 2829 auf der Ukraine geflüchtete Personen den Schutzstatus S, bei 102 wurde er verweigert.
Um den Schutzstatus ersuchten im August 3036 Personen. Seit der Aktivierung des Schutzstatus im März wurde er in 1964 Fällen beendet, in 1195 Fällen prüft das SEM die Beendigung. Ende August unterstanden 58'810 Menschen dem Status S.
Das stärkste Wachstum seit Juli verzeichneten mit 107 Asylgesuchen jene von afghanischen Staatsangehörigen, deren Gesuchszahl 557 erreichte. Die Zahl der Gesuche aus der Türkei sank um zwei auf 371, gefolgt von Eritrea (184, +20), Algerien (142, +35) und Syrien (96, +14).
Das SEM erledigte im August 1558 Asylgesuche. Es fällte 492 Nichteintretensentscheide, 314 davon, weil die Betroffenen bereits in einem anderen Dublin-Staat Asyl beantragt hatten. 373 Personen erhielten Asyl und 485 eine vorläufige Aufnahme. Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Gesuche stieg im August um 509 auf 6872.
Kontrolliert verliessen 1293 Personen aus dem Asylbereich die Schweiz oder wurden in ihr Herkunftsland oder einen Drittstaat ausgeschafft. Für 767 Personen ersuchte die Schweiz einen Dublin-Staat um Übernahme, in 110 Fällen erfolgte die Überstellung. Gleichzeitig ersuchten andere Dublin-Staaten die Schweiz um die Übernahme von 265 Personen und 28 wurden in die Schweiz überstellt.
Acht Personen reisten im August aus dringenden medizinischen Gründen in die Schweiz ein. Wegen des Kriegs in der Ukraine und den entsprechenden Flüchtlingsbewegungen setzte die Schweiz im März das Resettlement-Programm aus. Ab September nimmt sie es wieder auf. Damit sind wieder wöchentliche Einreisen geplant.
Die Anzahl rechtswidriger Aufenthalte in der Schweiz stieg im August verglichen mit den Vormonaten und dem Vorjahr. 5826 Fälle registrierte das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) - 2250 Fälle mehr als im Juli.
Die Anzahl Übergaben an ausländische Behörden stieg nach Angaben des BAZG auf 1437 ebenfalls an. Das Plus gegenüber dem Vormonat beträgt über 800. Die Verdachtsfälle auf Schleppertätigkeiten stieg im August auf 57 gegenüber 34 im Juli. Im August 2021 zählte das BAZG 61 Fälle.
Für dieses Jahr rechnet das SEM mit rund 16'500 Asylgesuchen. Die Schutzsuchenden aus der Ukraine sind darin nicht einkalkuliert. (sda)