Schweiz
Mobilität

Das droht betrunkenen E-Scooter-Fahrern

Das droht alkoholisierten E-Scooter-Fahrern – und so gehen die Anbieter gegen sie vor

23.06.2022, 14:2223.06.2022, 14:33
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Wer oft im Ausgang ist, kennt das Dilemma: Eben erst sass man noch gemütlich beim Bier mit Freunden, dann steht man bereits wieder auf der Strasse und muss sich Gedanken über den Nachhauseweg machen. Da kommt der E-Scooter vor der Bar genau richtig – man ist schnell und unkompliziert wieder zu Hause. Falsch gedacht.

Denn: Solche alkoholisierten E-Trotti-Fahrten sorgen für ziemlich viele Unfälle. Eine Hochrechnung der Suva vom Januar 2022 geht etwa von 2400 Unfällen mit E-Scooters in der Schweiz aus. Laut Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung ist etwa in einem Drittel der selbst verschuldeten Unfälle mit E-Scootern Alkohol im Spiel. So dürften pro Jahr hunderte Personen zu Schaden kommen.

A man drives an E-scooter over the square in front of the Old Opera in Frankfurt, Germany, Saturday, Nov. 7, 2020. (AP Photo/Michael Probst)
Betrunken E-Scooter fahren ist gefährlich und strafbar. Bild: keystone

Und was machen die E-Scooter-Anbieter?

Lime, Bird und Co. sind bei der Einschränkung solcher Fahrten noch zurückhaltend. Der Anbieter Voi führte zwar 2020 ab einer gewissen Uhrzeit diesen Test ein:

So sieht der Test bei Voi aus.

Video: facebook/voi scooters

Wer nicht genügend Helme trifft, darf aber trotzdem fahren. Die Person kriegt dann lediglich einen Warnhinweis angezeigt. So können alkoholisierte Fahrten nur bedingt verhindert werden.

Welche Strafe droht bei betrunkenen Fahrten mit E-Trottis?

Dabei gelten in der Schweiz für die E-Scooter genau dieselben Regeln wie für Motorräder und Velos: Wer betrunken fährt, muss mit Strafen oder gar einem Ausweisentzug rechnen. Dabei wird in der Schweiz unterschieden zwischen Angetrunkenheit (0,5 bis 0,79 Promille) und qualifizierter Alkoholkonzentration (ab 0,8 Promille).

Bei Angetrunkenheit drohen Verwarnung oder Geldbussen. Bei stärkeren Alkoholkonzentrationen können Geldstrafen, Ausweisentnahme und in besonders schlimmen Fällen sogar Freiheitsentzug drohen. (leo)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kapitän Haddock
23.06.2022 18:27registriert Oktober 2017
Was ist eigentlich mit diesen "e-scootern", die aussehen wie harleys für arme und deren fahrer sich meist genüsslich den fahrtwind auf dem velostreifen durch den oberlippenflaum ziehen lassen? Gilt das noch als e-scooter? Die dinger sind eine wahre pest und schiessen aus dem boden wie pilze im herbst. Braucht man dafür auch keinerlei ausweis/genehmigung/skills? Die kosten sicher auch ein gewehr, aber in spreitenbach fährt irgendwie jedee zweite damit rum. Früh übt sich, was ein leasing-schuldner werden will?
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HKKTOR
23.06.2022 17:57registriert Juni 2022
Der E- Scooter per se ist ein Unfall.
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Steff leChauff
23.06.2022 14:45registriert Juni 2021
0,5-0,79 Promille ist also angetrunken.. So wie die Leute fahren, zu zweit und ohne Licht (akku sparen??) kann man von weitaus höheren Werten ausgehen. 2400 Scooterunfälle sprechen für sich. Sie fahren vom Velo- zack! auf den Zebrastreifen ohne sich auch nur einmal umzublicken. Wie wenig Wert man nach ein paar Bierchen seinem eigenen Leben beischätzt. Wo sie sind fahre ich prinzipiell nicht mehr. Denn Schuld am Schluss war trotz Trunkenheit und allem ja immer nur der ach so unachtsame Autofahrer.
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